Bd. 48 (2019)

Veröffentlicht July 24, 2020

Komplette Ausgabe

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Sprachwissenschaft

  • Адвербиализация на предложни съчетания в старославянски език. Наречни и полунаречни изрази, образувани посредством предлог по (Bulgarisch)
    22 p.
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    190

    Gegenstand der Forschung im vorliegenden Aufsatz sind adverbiale und halbadverbiale Phrasen (mit unvollständiger Lexikalisierung) in der altslawischen Sprache, die durch Vereinigung von Vollwörtern und Hilfswörtern (Präpositionen) in eine neue verbale Einheit gebildet werden. Die Untersuchung ist nach dem Prinzip der Klassifizierung strukturiert, das empirische Material wird nach verschiedenen Kriterien systematisiert. Zuerst ist eine Gruppe aufgrund der wortbildenden Präposition angeführt; innerhalb jeder Gruppe – abhängig von dem Umstand, den das neugebildete Wort bezeichnet (Ort, Zeit, Art und Weise der Handlung, Quantität, Causa); am Ende – laut lexikalisch-grammatischer Zugehörigkeit des Ausgangswort (Substantiv, Adjektiv, Numerale, Adverb, Präposition). In jedem konkreten Fall wird der Weg der Adverbialisierung von Anfang bis Ende analysiert, verfolgen wir systemische Korrelationen der neugebildeten adverbialen Einheit.

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    277
  • Glagoli kretanja u vodenoj sredini u slovačkom jeziku (u kontrastu sa drugim slovenskim jezicima) (Kroatisch)
    17 p.
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    185

    Im vorliegenden Aufsatz werden Semantik und Distribution der slowakischen Verben für Aqua-Bewegung im Vergleich zu äquivalenten Verben in anderen slawischen Sprachen erforscht. Wie es bereits in früheren Studien zur lexikalischen Typologie festgelegt wurde, die Art und Weise der Lexikalisierung zeigt Unterschiede in zahlreichen Sprachen der Welt, sogar im Falle von einer engen Sprachverwandtschaft, nämlich in den slawischen Sprachen. Soweit die slowakische Sprache betroffen ist, bislang wurde keine detaillierte Analyse über die Lexikalisierungsmethoden der Verben für die Bewegungen im aquatischen Umwelt durchgeführt. Dieser Aufsatz analysiert aufgrund einer lexiko-typologischen Betrachtungsweise die folgenden Zonen: Zone der Bewegungen und Aufenthalt im Wasserwelt (plávať, plaviť sa), Zone der Bewegungen von Flüssigkeiten (tiecť, prúdiť, liať sa) und die Zone der Bewegungen im Unterwasser (ponárať sa, potápať sa, topiť sa). Der Artikel versucht relevante semantische Parameter zur Lexikalisierung der Bewegungen im aquatischen Umwelt offenzulegen sowie die Distribution der slowakischen Verben mit  der gegebenen Bedeutung darzustellen. Ferner wird das System der Verben für Aqua-Bewegung im Slowakischen mit diesen in anderen slawischen Sprachen, zum Beispiel im Russischen vergleicht, damit die linguistische Analogien und Differenzen offenbar zu machen.

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Literaturwissenschaft

  • Verurteilslosigkeit und / oder Vergebung: Anmerkungen zur Theologie von L. N. Tolstoi im Licht der Philosophie von I. Kant und M. M. Bachtin
    10 p.
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    188

    Der Artikel wirft das Problem der Beziehung zwischen Verurteilslosigkeit und Vergebung in der Welt von L. Tolstoi, und zwar im Lichte der Philosophie von Kant und Bachtin. Der Autor kommt der Schlussfolgerung, dass nach Tolstois Ansicht die Verurteilslosigkeit eine höhere Kategorie als die Vergebung bildet.

  • Georgi Adamowitsch: „Die Anfang der Geschichte. Aus einem vergessenen Notizbuch” (Über den turgenews Subtext)
    11 p.
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    163

    Der Diskurs der Ich-Erzählung im „Anfang der Geschichte. Aus einem vergessenen Notizbuch” von Georgi Adamowitsch gibt den Anschein einer Turgenew-Geschichte oder ein autobiografisches Narrativ, in dem der Autor eigentlich die berühmten klassischen Texte zum Thema „Liebe ist stark wie der Tod” nacherzählt. Die Erzählung im besagten Text beruht auf den Wiederholungseffekt einzelner thematischer Einheiten auf verschiedenen semantischen Ebenen nach dem Prinzip der Ähnlichkeit und des Kontrasts. Der erstellte Text wird nicht zu einer autonomen Geschichte von Marija Leopoldowna, sondern enthüllt die poetische Technik der Erinnerungen. Zitate und Selbstzitate bilden eine verbale Basis, d. h. schaffen in der Weltkunst eine eigenartige Sprache, wo die Namen von Turgenew und Tolstoi Marker im Material der Erzählung sind. Der Turgenew-Subtext bestimmt die Kreativität der Erzählung von Adamowitsch, wo es um die Liebe handelt, die sich nicht verwirklicht hat, aber ein Leben lang in Erinnerung geblieben ist.

  • Tschechow in New York: Funktionen des Rahmens in dem Film von Louis Malle "Vanja auf der 42. Straße" (1994)
    10 p.
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    162

    Dieser Artikel fokussiert auf Louis Malles kreative Adaption des "Onkels Wanja" von Tschechow. Die Rahmenhandlung des "Wanja auf der 42. Straße" ist nicht nur eine Dokumentation und Zeichen des Respekts für eine Schauspielergruppe, sie gibt ein Erlebnis der Live-Improvisation in der unvollendeten Theaterproduktion von André Gregory wieder. Es wird gezeigt, dass der Film auf keinen Fall ein weiteres spektakuläres "Re-Zitieren" von Tschechow in seiner "transkulturellen Hauptstadt" ist. Die Gesamtheit der Rahmenelemente stellt in Vordergrund im Allgemeinen Tschechows Kunst und repräsentiert im Speziellen die stoische Duldung seines "Onkels Wanja", die als lebendige Erfahrung in jeder Kultur, jeder Sprache (Russisch, Englisch, Bengali, Theater, Film usw.) erscheinen kann. Unter Leitmotiven, die den Rahmen und die Theaterproduktion innerhalb des Films verbinden, sind die Verwandtschaftsverhältnisse, die Freundschaften  auszuheben, sowie Ehre und Ausdauer im Leben, inmitten der  unaufhörlichen Versuche und Improvisationen, die nie vermeidbar und erfolgreich sein können.

  • Wege der Metaphernforschung in der gegenwärtigen Literaturwissenschaft
    17 p.
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    Der Aufsatz überschaut in Kürze die wichtigsten russischen und westlichen Metapherntheorien und die ungarische Rezeption dieser Auffassungen, die poetologische, rhetorische, philosophische, literatur- und sprachwissenschaftliche Aspekte durchsetzen. Im engen Rahmen des vorliegenden Artikels werden jene Definitionen dieses Tropus vorgestellt, die einen starken Einfluss auf die Bildung der modernen poetologischen Herangehensweise an den literarischen Text hatten und daher auch für die Analyse literarischer Werke wichtig sind. Tatsächlich werden nicht nur literaturwissenschaftliche Positionen berücksichtigt, sondern auch Stellungnahmen und Methoden anderer wissenschaftlicher Disziplinen, die das Phänomen der Metapher untersuchen, vor allem derjenige Bereich der Linguistik, der sich daran richtet, universale bildliche Entsprechungen zu entdecken, die in metaphorischen Konstruktionen ausgedrückt werden. Eine theoretische Untersuchung der Metapher zeigt die Effektivität eines semantischen und diskursiven Ansatzes zur Analyse und Interpretation eines poetischen Textes. Die Kategorisierung individueller Metaphern einzelner Autoren ermöglicht deren anschließenden Vergleich. Also der linguistische Ansatz kann ein metaphorisches Bild der Welt in der Literatur nur im Verein mit dem poetischen offenbaren.

  • Typen und Funktionen von komparativen Tropen in einem modernen Prosatext
    5 p.
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    Die vorliegende Arbeit behandelt Typen und Funktionen komparativer Tropen im Text der Erzählung von L. Ulizkaja „Die Pik-Dame”, die sich auf die gleichnamige Novelle von A. S. Puschkin bezieht. Im zeitgenössischen Schriftwerk stehen die charakterisierende Rolle und die konzeptuelle Funktion der komparativen Tropen in Wechselwirkung zueinander. Metaphern und Vergleiche, die Mur beschreiben, weben sich in die Reihe der Benennungen der Hauptperson und spiegeln optische und bewertende Aspekte anderer Charaktere wider. Das Bild der Hauptfigur formt sich im Text auf der Basis des Systems von komparativen Tropen verschiedener Typen: Tiermetaphern und Tiervergleiche, Parallelen zu Pflanzen, Insekten sowie Theatermetaphern. In der Beschreibung von Anna Fjodorowna und ihrer Tochter werden Vogelmetaphern verwendet, die Lichtcharakterisierung wird verstärkt. Komparative Tropen heben auf diese Weise die wesentlichen Merkmale von jedem Charakter hervor und betonen gleichzeitig die Mehrdimensionalität, die Mehrdeutigkeit ihrer Bilder. Sie bilden Oppositionen oder kommen semantisch näher und beteiligen sich in der Entfaltung der Hauptmotive des Kunstwerkes. Letzten Endes  enthält der Titel der Erzählung, benannt nach der Hauptfigur, tatsächlich ihre eigene Geschichte und dient als Verdichtung des gesamten Textes.

  • System der komparativen Tropen im Roman von E. Wodolaskin
    11 p.
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    Der Artikel beschreibt das Funktionsprinzip von Metaphern und Vergleichen im Text des Romans von E. Wodolaskin „Der Pilot”. Die Tropen sind in zwei Gruppen unterteilt: konzeptuelle und nicht-handlungsbildende. Die wichtigsten semantischen Typen von komparativen Tropen werden sowohl nach ihrem Gegenstand als auch nach den Vergleichsbildern vermerkt. Es wird gezeigt, dass die komparativen Tropen in Wechselwirkung miteinander stehen und ein System innerhalb des Textes bilden. Der Aufsatz hebt die Dynamik von Metaphern und Vergleichen im Schriftwerk heraus: Sie spiegeln regelmäßig die zeitlichen Bewusstseinswechsel der Hauptfigur wider. Komparative Tropen spielen eine wichtige Rolle bei der Entfaltung der Schlüsselmotive des Romans, die mit seinen verschiedenen Plänen der Zeit und subjektiver Narration verbunden sind.

Kulturwissenschaft

  • Kultur im digitalen Format
    12 p.
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    Der Artikel analysiert die Veränderungen in der traditionellen Kultur unter dem Einfluss digitaler Technologien und als Ergebnis die Bildung neuer Formate wie der Clip-Kultur, der Bildschirmkultur, der Kultur von Computerspielen usw.  Es wird gezeigt, wie ein Personal Computer, zahlreiche digitale Geräte, das Internet im Speziellen, künstliche Intelligenz, Computergrafik oder virtuelle Realität auf die Kultur auswirken und welche traditionellen Kommunikationsmittel (Bücher, Fotos, Audio- und Videoaufnahmen, digitales Fernsehen usw.) von digitalen Technologien am stärksten betroffen sind. Es handelt sich um einen massenhaften Prozess, der nicht nur zu progressiven, sondern auch zu negativen Trends führt, die traditionelle Kultur verliert nämlich ihre ursprünglichen Merkmale, die den Unterschied zwischen verschiedenen Völkern, Gesellschaften und ihre individuellen Besonderheiten betonen. Einerseits ist die moderne Kultur für alle zugänglich geworden, andererseits hat sie die Zauberkraft der persönlichen Kommunikation verloren. Es wird festgestellt, dass heutzutage die Erforschung der Kultur im digitalen Format weniger die Analyse ihrer Phänomene und Artefakte selbst als vielmehr das Verfolgen weiterer Transformationen bedeutet, um die einzigartigen Merkmale der traditionellen Kultur zu bewahren, ohne die Bedeutung digitaler Technologien für die Gesellschaft im Allgemeinen zu verringern.

  • Methodik der Transdisziplinarität: Reproduktivitätskapital als Grundfaktor der Lebensfähigkeit einer zivilisatorisch-kulturellen Einheit
    12 p.
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    Dieser Aufsatz ist transdisziplinär und folgt der neuen konzeptuellen-programmatischen und praktischen Forschungsrichtung der Kulturhygiene. Er schlägt vor den Kapitalbegriff, mit dem die Ökologie operiert, als Reproduktivitätskraft einer Population, der strukturellen Einheiten der zivilisatorisch-kulturellen Gemeinschaften zu interpretieren. Methodik der Kulturhygiene befindet sich in ihrer Entstehungsphase. Der Artikel entwickelt die grundlegenden Aspekte von dem Begriff des Reproduktivitätskapitals, das im weiteren Sinne das Humankapital bedeutet. Repruduktivität ist Regeneration des Lebens, Reproduktion der Stammbevölkerung. Es stellt sich das Problem der Wiederherstellung von Reproduktivitätskraft im europäischen Kulturkreis, die sich infolge der Marketgesellchaftsmutation einer Erosion unterzogen hat. Die Schwere des Problems wird durch die bedrohende demografische Situation in den Industrieländern der europäischen Kultur sowie in Ländern des slawischen Kulturclusters angezeigt, die sich in Bezug auf die praktische Organisation der täglichen Lebensführung zu ihnen zugesellt haben. Daseinsweise dieser zivilisatorisch-kulturellen Einheiten und ihrer Gesamtheit sind die ständige Zirkulation des Reproduktivitätskapitals, die greifbare Anwesenheit von Reproduktivitätsrenten sowie der Bedarf an Sondermaßnahmen.

  • Trauma Überwinden: Laienkünstlerisches Schaffen im Kontext der metamodernen Sensibilität
    7 p.
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    Die Informationskultur hat neue Möglichkeiten für die Institutionalisierung und Funktionieren verschiedener subkultureller Bewegungen eröffnet, einschließlich derer, die Menschen mit einem alternativen Geisteszustand vereinen. Der vorliegende Aufsatz analysiert das Entwicklungsmodell einer diesen Vereinigungen. Ebenfalls bietet der Artikel einen kurzen Überblick über die historische Dynamik der Erforschung laienkünstlerischen Schaffens, seiner Rolle und Bedeutung in der aktuellen Phase. Es wird ein besonderes Augenmerk auf die Art Brut gelegt. Laienkunst bekommt heutzutage eine neue Bedeutung im Kontext der metamodernen Sensibilität, die auf gemeinsame Schaffung basiert. Wir glauben, dass der Diskurs über die Außenseiterkunst ein tolerantes Bewusstsein verstärkt und Fragen zu Stigmatisierung, Normen, Devianz und innerer Befreiung aufwirft.

  • Besonderheiten des Theatersystems in Ungarn: Rechtliche und finanzielle Grundlagen (II)
    12 p.
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    Im vorliegenden Aufsatz, der aus zwei Teilen besteht, wird das Betriebsmodell des Theatersystems in Ungarn untersucht. Der erste Teil der Veröffentlichung behandelt die allgemeinen Fragen, die mit den etablierten Mechanismen der Kulturpolitik und mit der Theaterfinanzierung verbunden sind. Die Autoren bieten einen Überblick über die aktuelle ungarische Gesetzgebung im Bereich der Kultur, mit besonderer Aufmerksamkeit auf Struktur und Inhalt des Gesetzes XCIX von 2008 "Über die Förderung und besonderen Beschäftigungsregeln der Organisationen in darstellender Kunst". Der Artikel überprüft verschiedene Mechanismen der direkten und indirekten finanziellen Unterstützung der heutzutage existierenden und den aufrollenden Theaterorganisationen in Ungarn, ergänzt mit statistischen Angaben. Unabhängig davon, dass sowohl die russische als auch die ungarische Theaterlandschaft  ihre eigene historische und organisatorische Eigenheiten hat, sind ihre Systeme in vielerlei Hinsicht ähnlich aufgebaut. In diesem Zusammenhang liegt der zweite Teil des Aufsatzes die Betonung auf die Analyse der Möglichkeiten, die anhand Erfahrungen der ungarischen Kollegen für Institutionen der zusätzlichen Finanzierung der Theater in Russland produktiv sein können.

  • Das Publikum der Kunst: Mythen und Realität
    13 p.
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    Das Interesse an dem Publikum entstand mit dem Auftritt der Kunst vor der Öffentlichkeit und hat seitdem nicht nur nicht nachgelassen, sondern einen zunehmend besonderen Charakter erhalten. Seit mehr als einem Jahrhundert ist das Publikum der Kunst Gegenstand systematischer wissenschaftlicher Forschung. Warum wird das Problem der Beziehung zwischen Kunst und Öffentlichkeit wieder relevant? Die Folgen der Zivilizationsveränderungen der letzten Jahrzehnte haben eindeutig gezeigt: was für eine lange Zeit wahr geschienen hatte, erweist sich auf einmal als Illusion oder Banalität in einer sich verändernden Welt. Im modernen Marktparadigma der Entwicklung der Kunstkultur erhält das Problem der Beziehung zwischen Kunst und Empfänger einen neuen Klang. Ein Theater, Museum oder Konzerthaus benötigt kein soziokulturelles Porträt des Besuchers, sondern eine Deutung der Ursachen und Merkmale seines Konsumverhaltens im breiten Kontext des kulturellen Lebens. Der erste Schritt zur Überwindung der Kommunikationsbarrieren zwischen Kunst und potenziellen Verbrauchern sollte die Ablehnung von Stereotypen und veralteten Forschungsansätzen sein.

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