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Johann Gerhard 18. századi hazai recepciójának néhány jellemzője

Megjelent:
2013-07-01
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Imre, M. (2013). Johann Gerhard 18. századi hazai recepciójának néhány jellemzője. Studia Litteraria, 52(3-4), 378–410. https://doi.org/10.37415/studia/2013/52/4212
Absztrakt

Die Meditationes Sacrae von Johann Gerhard hatten von 1616 bis 1804 zehn ungarische Übersetzungen. Die Übersetzer waren Boldizsár Zólyomi Perinna, Mihály Ács jun., Mátyás (Matthias) Bél, István Huszti Szabó, József Inczédy. Neben den Schriften von Johann Arndt war es das meistverbreitete Werk der pietistischen Erbauungsliteratur, ein „Bestseller der geistlichen Literatur”. Die Meditationes sacrae stehen in engem Zusammenhang mit den hervorragenden Autoren und Werken der Mystik. In der Forschung wurden vor allem die Zusammenhänge mit dem Wahren Christentum, mit Tauler und mit Bernhard von Clairvaux festgestellt, aber das Werk war auch eine wichtige Vorlage für die sich erneuernde Meditationsliteratur. Unter den deutschen Ausgaben des Werkes gibt es versifizierte Varianten mit Holzschnitten. In diesen Ausgaben wirkten Text und die Bilder der Embleme zusammen. Im Jahre 1745 erschien in Hermannstadt die Übersetzung von József Inczédy unter dem Titel Liliomok völgye (Tal der Lilien) mit zehn Holzschnitten. Diese Ausgabe kann als die reformierte Variante des genannten Werkes betrachtet werden. Die Themen der Meditationen folgten den Holzschnitten, in der Textgestaltung ist das anthropologische und sprachliche Instrumentarium der Mystik zu erkennen. Die Besonderheit der Übersetzung ist die gereimte Prosa, welche die Merkmale des Barocks aufweist. Die zehn Schnitte tauchen seit Mitte des 18. Jahrhunderts in den reformierten Kirchen Siebenbürgens als Bilder und Holzverzierungen (Kassettendecke, Kanzel, Empore, Bänke) auf. Dadurch verwandelte sich die pietistische Meditation: sie erhielt eine visuelle und didaktische Funktion in der Kirchgemeinde.