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  • Georgi Adamowitsch: „Die Anfang der Geschichte. Aus einem vergessenen Notizbuch” (Über den turgenews Subtext)
    11 p.
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    Der Diskurs der Ich-Erzählung im „Anfang der Geschichte. Aus einem vergessenen Notizbuch” von Georgi Adamowitsch gibt den Anschein einer Turgenew-Geschichte oder ein autobiografisches Narrativ, in dem der Autor eigentlich die berühmten klassischen Texte zum Thema „Liebe ist stark wie der Tod” nacherzählt. Die Erzählung im besagten Text beruht auf den Wiederholungseffekt einzelner thematischer Einheiten auf verschiedenen semantischen Ebenen nach dem Prinzip der Ähnlichkeit und des Kontrasts. Der erstellte Text wird nicht zu einer autonomen Geschichte von Marija Leopoldowna, sondern enthüllt die poetische Technik der Erinnerungen. Zitate und Selbstzitate bilden eine verbale Basis, d. h. schaffen in der Weltkunst eine eigenartige Sprache, wo die Namen von Turgenew und Tolstoi Marker im Material der Erzählung sind. Der Turgenew-Subtext bestimmt die Kreativität der Erzählung von Adamowitsch, wo es um die Liebe handelt, die sich nicht verwirklicht hat, aber ein Leben lang in Erinnerung geblieben ist.

  • Die Psychologie der literarischen Kreativität in den Werken von Michail Arnaudow
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    Der bulgarische Wissenschaftler Michail Petrow Arnaudow (1878–1978) ist ein berühmter europäischer Forscher mit bedeutenden Beiträgen auf mehreren wissenschaftlichen Gebieten: Folklore, Geschichte der bulgarischen Literatur während der bulgarischen Wiedergeburt, vergleichende Literaturgeschichte, Literatur und Kultur des alten Indien, Theorie der Literaturwissenschaft, Geschichte der deutschen und französischen Literatur zur Zeit der Romantik usw. Der vorliegende Artikel ist seinem Beitrag zum Studium der Psychologie des literarischen Schaffens gewidmet. Die Voraussetzungen für die Bildung von Michail Arnaudow als Psychologe des Schaffens werden analysiert. Es werden mehrere Hauptetappen des wissenschaftlichen und beruflichen Weges des Wissenschaftlers identifiziert, während denen er wissenschaftliche Forschung betreibt und wissenschaftliche Arbeiten in diesem interdisziplinären Wissensgebiet erstellt. Mithilfe der historisch-psychologischen Analyse werden die allgemeinen und spezifischen Merkmale in der Entwicklung seiner Ansichten über das Wesen der Psychologie des künstlerischen Schaffens und die Bedeutung ihrer Verwendung in der Literaturkritik und in der Literaturgeschichte dargestellt.

  • Chamäleon der Literaturwissenschaft „Theorie und Geschichte der Ekphrasis: Ergebnisse und Perspektiven der Forschung”, Siedlce, 2018
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    Das Ziel dieses Artikels ist die Veranschaulichung sowohl der möglichen Analysemethoden einer Ekphrase als auch der neuen Auslegungen des Phänomens in der Monografie „Theorie und Geschichte der Ekphrasis: Ergebnisse und Perspektiven der Forschung”, die zum 15. Jahrestag des vorherigen Werkes „Ekphrasis in der russischen Literatur” (2002) veröffentlicht wurde. Die Studien in der Sammlung berühren die Forschungsgeschichte der Ekphrasis, ihre Typologie, die Dynamik ihrer Funktionen, sowie die Poetik der Beschreibung in Hinsicht auf die Literaturgeschichte, ihre Theorie und Klassifikation, unter anderen aus den Gesichtspunkten der Narratologie und der autobiografischen Werke. Die Neuheit der Monografie ist, dass sie auch eine zeitgenössische Fiktion umfasst, die eine ausgezeichnete Gelegenheit bietet, das Phänomen neu zu definieren und neu zu interpretieren.

  • Die Besonderheiten der Sprachregistervielfalt sowie ihre Umsetzung im Roman „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“
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    Der Artikel untersucht die Sprachwerkzeuge und -techniken, die Jewgeni Popow in seinem Roman „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“ anwendet. Er trägt diverse Sprachstile und -gattungen zusammen, dadurch wird ein umfassendes linguistisches Bild der Sowjetzeit dargestellt. Popow zerstört den durch die sowjetische Ideologie und Propaganda ins Leben gerufene Mythos, die Bevölkerung unterstütze die Regierung, und hebt hervor, dass die Menschen ihre Haltung zum sowjetischen Regime durch Sprichwörter, Liedchen sowie andere Arten der Folklore geäußert haben. Der Schriftsteller gibt seine Einschätzung über das sowjetische totalitäre Regime ab, indem er eine breite Sammlung an Gedichten und Sprichwörtern, Umgangs- und Beamtensprache sowie Beispielen von Zensur und Selbstzensur zusammenstellt. Außerdem protestiert Popow, durch das Einführen eines 888 Notizen umfassenden komplexen Systems zu seinem frühen unveröffentlichten Text, gegen den Totalitarismus des linearen Textes. Dadurch äußert er seine Haltung nicht nur auf thematischer, sondern auch auf formaler Ebene.

  • Fragen der Identität im Lichte historischer, kultureller und literarischer Texte
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    Das Thema der vorliegenden Kritik ist das Sammelwerk „Individuelle und kollektive Identitäten”, veröffentlicht in der Schriftenreihe der Gesellschaft für Slawische Geschichte und Philologie, die für die ungarische Slawistik von großer Bedeutung ist, insofern sie den Wissenschaftlern ein regelmäßiges Forum mit jährlichen Konferenzen zusichert. In den drei Hauptkapiteln des Bandes wird die Identität in verschiedenen Kontexten aus historischer, kultureller und literarischer Sicht betrachtet. Daher können wir sagen, dass  sich dieses Sammelwerk durch seinen interdisziplinären Charakter, eine Vielfalt der Herangehensweisen an Themen auszeichnet, deshalb als nützliche Ressource für alle dient, die sich mit Fragen der Identität befassen.

  • Historia morbi des Helden von A. P. Tschechows Erzählung “Der schwarze Mönch“: textuelle und intertextuelle Formen ihrer Präsentation
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    Es wird die Mehrdeutigkeit der Darstellung der Krankheit des Protagonisten “Des Schwarzen Mönchs“ und der Haltung des Autors dazu gezeigt. Wir heben die wichtige Rolle der Ironie in der Geschichte hervor, die sich aus dem historischen und literarischen Kontext und dem daraus resultierenden Intertext ergibt. Die ironische Modalität entspringt einerseits aus der Verbindung der Erzählung mit dem Frühwerk des Schriftstellers, andererseits mit den Werken anderer Autoren. Die Rolle von Gribojedows Komödie “Verstand schafft Leiden” als Katalysator für Ironie wird enthüllt. Die ironische Modalität schließt die Formulierung eines ernsten Problems der uneigentlichen Existenz des Menschen nicht aus, verleiht ihr aber einen ambivalenten Charakter. Die Verflechtung des bedingten Anfangs und des Unbedingten in der Darstellung des Helden und seiner Krankheit erlaubt es Tschechow, das ontologische Problem der Unzulänglichkeit des Selbstwertgefühls des Individuums zu stellen.

  • Kommentarroman als Methode zur Neuinterpretation der Vergangenheit und als Form der schriftstellerischen Reflexion (am Beispiel des Romans „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“ von E. Popow)
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    Der Artikel zeigt, wie die Besonderheiten des Genres im Jewgeni Popows Kommentarroman „Die wahre Geschichte der grünen Musikanten“ es dem Autor ermöglichen, nicht nur seine eigenen,  20 Jahre zuvor geschriebenen Texte zu bewerten, sondern auch die gesamte Sowjetepoche zu charakterisieren. Der kommentierende Vortext spielt die Rolle eines typischen Textes der Sowjetepoche, der von den Umständen der Zeit beeinflusst geschrieben wurde: Er ist ein hervorragendes Beispiel für die Konservierung der sowjetischen Wirklichkeit, während der Kommentarstrom als eigenständiges künstlerisches Element im Werk funktioniert. Der Artikel unterteilt formell in mehrere Ebenen das komplexe und wechselwirkende System der Post-Text-Kommentare, die alle auf seine Weise einem einigen Zweck des Autors dienen: sein Verhältnis zur sowjetischen Nomenklatur auszudrücken, ein Leitmotiv, das Popows gesamtes Werk durchdringt.

  • Einführung in die Geschichte Russlands vom Mittelalter bis zur Gegenwart: Krausz Tamás – Radnóti Klára – Sashalmi Endre (ed.): Apologia Historiographiae. Az orosz történelem évszázadai. Budapest, Martin Opitz Kiadó, 2023. 557 pp. ISBN 978-615-6388-37-7
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    Die unten beschriebene Sammlung von Aufsätzen ist eine wissenschaftlich-informative Auswahl, die dem Geburtstag von Professor Gyula Szvák gewidmet ist. Sie veröffentlicht neue Forschungsergebnisse ungarischer Wissenschaftler zur historischen Vergangenheit der slawischen Völker Mittel- und Osteuropas und der Russen. Thematisch ist das Buch reich an kurzen Artikeln über die mittelalterliche Mongolenherrschaft, die politischen Ambitionen des russischen Reiches, die Geschichte der Sowjetunion und viele andere Themen. Der Wert der Sammlung liegt darin, dass die Herausgeber ermöglicht haben, Analysen von prominenten Vertretern der ungarischen Russistik mit dem Ziel der Vollständigkeit zu präsentieren.

  • Charaktervarianten der jungen Schauspielerin in der Dramaturgie von A. N. Ostrowski und A. P. Tschechow
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    Im Fokus dieses Aufsatzes steht der Wendepunkt in der Geschichte des Dramas, wo die Dramenpoetik von A. N. Ostrowski, Schöpfer des russischen Theaters im modernen Sinne, und diese von A. P. Tschechow, der das vorherige Dramenkonzept in einigen Jahrzehnten neugeformte, durch eine Trennung ging. Meiner Hypothese nach kann die Untersuchung von Ostrowskis Drama „Talente und Verehrer“ (1881) und Tschechows „Die Möwe“ (1896) die Zäsur, welche die Dramenformate der beiden Epochen voneinander scheidet, sichtbar machen. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Transformation eines Motivs, nämlich die Schilderung der Figur der jungen Schauspielerin, ihrer dramatisierten Schicksalsmöglichkeiten. Die Entfaltung dieses Porträts enthüllt die dramaturgischen Eigentümlichkeiten, die die Trennlinie in Betrachtungsweisen und poetischen Symbolleisten vorhersagen, welche praktisch zwischen bemerkenswerten Vertretern zweier aufeinanderfolgender Perioden in der Geschichte des Dramas verläuft. Wir untersuchen also nicht das Vorhandensein eines Intertextes im engeren Sinne, sondern die Identität von Themen und Motiven und deren Sättigung mit neuer Bedeutung aufgrund einer Funktionsänderung, die eine Verbindung zwischen Tschechows Werk und Ostrowskis Text herstellt. Diese breitere Betrachtungsweise der Intertextualität, die nicht primär auf textlichen Bezügen, sondern zum Beispiel auf thematischen Übereinstimmungen beruht, kann bei der funktionsgeschichtlichen Auswertung, bei der Entdeckung der rezeptionsspezifischen Merkmale und damit bei der Durchsetzung der historischen Perspektive eine wichtige Rolle spielen.

  • Lehrer, Forscher und Übersetzer in einer Person. Zum sechzigsten Geburtstag von József Goretity
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    József Goretity arbeitet seit 1985 am Institut für Slawistik an der Universität Debrecen, seit 2012 ist er dessen Direktor.Während dieser Zeit lehrte er auch am Lehrstuhl für Komparatistik, wo er Kurse über westeuropäische und russische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts gab, insbesondere zu Themen der romantischen Tradition und der Mythopoetik. Im Jahre 1996 wurde er zum Leiter des Lehrstuhls für Komparatistik ernannt.Während dieser Zeit, von 1992 bis 1999, lehrte er auch an der Philologischen Fakultät der Universität Miskolc. Neben seiner Lehrtätigkeit sticht József Goretitys besonders fruchtbare Arbeit als Übersetzer hervor. Er ist der ungarischsprachige Vermittler von hervorragenden russischen Autoren wie Narine Abgarjan, Sergei Dowlatow, Wiktor Jerofejew, Wiktor Pelewin, Ljudmila Petruschewskaja, Juri Poljakow, Grigori Rjaschski, Marina Stepnowa, Alexander Terechow und Ljudmila Ulizkaja. Neben belletristischer Prosa beschäftigt er sich auch mit der Übersetzung literatur- und kulturwissenschaftlicher Werke, unter anderem übersetzte er die Monographie von P. P. Aprischko zur Geschichte der russischen Philosophie. Die bedeutendsten wissenschaftlichen Werke von József Goretity sind Idézet, paródia és mítosz Fjodor Szologub két regényében („Zitat, Parodie und Mythos in zwei Romanen von Fjodor Sologub“) und Töredékesség és teljességigény. Huszadik századi orosz prózai művek értelmezése („Fragmentarität und das Bedürfnis nach Vollständigkeit. Interpretation russischer Prosawerke des 20. Jahrhunderts“). Im Jahre 2014 wurde er mit der Puschkin-Medaille vom Präsidenten der Russischen Föderation ausgezeichnet; 2019 erhielt er die prestigeträchtige staatliche Auszeichnung, das Goldene Verdienstkreuz Ungarns.

  • Typen und Funktionen von komparativen Tropen in einem modernen Prosatext
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    Die vorliegende Arbeit behandelt Typen und Funktionen komparativer Tropen im Text der Erzählung von L. Ulizkaja „Die Pik-Dame”, die sich auf die gleichnamige Novelle von A. S. Puschkin bezieht. Im zeitgenössischen Schriftwerk stehen die charakterisierende Rolle und die konzeptuelle Funktion der komparativen Tropen in Wechselwirkung zueinander. Metaphern und Vergleiche, die Mur beschreiben, weben sich in die Reihe der Benennungen der Hauptperson und spiegeln optische und bewertende Aspekte anderer Charaktere wider. Das Bild der Hauptfigur formt sich im Text auf der Basis des Systems von komparativen Tropen verschiedener Typen: Tiermetaphern und Tiervergleiche, Parallelen zu Pflanzen, Insekten sowie Theatermetaphern. In der Beschreibung von Anna Fjodorowna und ihrer Tochter werden Vogelmetaphern verwendet, die Lichtcharakterisierung wird verstärkt. Komparative Tropen heben auf diese Weise die wesentlichen Merkmale von jedem Charakter hervor und betonen gleichzeitig die Mehrdimensionalität, die Mehrdeutigkeit ihrer Bilder. Sie bilden Oppositionen oder kommen semantisch näher und beteiligen sich in der Entfaltung der Hauptmotive des Kunstwerkes. Letzten Endes  enthält der Titel der Erzählung, benannt nach der Hauptfigur, tatsächlich ihre eigene Geschichte und dient als Verdichtung des gesamten Textes.

  • Der geheimnisvolle Künstler mit der Kamera Александр - Риганов:«Тиссэ. Оператор Эйзенштейна», Санкт-Петербург, Издательство «Сеанс», 2020, 384 с.ISBN 978-5-6042795-1-9
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    Diese Bewertung ist eine inhaltliche und kritische Rezension von Alexander Riganows Buch über den sowjetischen Kameramann Eduard Tisse (1897-1961). Tisse: Eisensteins Kameramann ist die erste Monographie dieser Art, die in russischer Sprache veröffentlicht wurde. Das Buch handelt über das Leben des ersten sowjetischen Kameramanns in chronologischer Reihenfolge von seiner Geburt bis zu seinen letzten Tagen, wobei der Autor auf relevante historische und kinematografische Ereignisse eingeht. Es gibt drei große Aspekte in Riganows Buch: das Leben und der Werdegang eines Künstlers, die Geschichte eines Landes und das goldene Zeitalter der Kinematografie. Mehrere einzigartige Archivdokumente, z. B. Briefe, Tagebuchabschnitte, Fotos usw., wurden in diesem Buch erstmals veröffentlicht. Der Autor des Buches hat dem gemeinsamen Werk von Tisse und Eisenstein besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die Einzigartigkeit und das hohe fachliche Niveau von Riganows Buch machen es zu einem Kunstwerk, das Beachtung verdient.

  • Erotogenese und Phänomenologie der Liebe in der Ode von S. S. Bobrow „Das Reich der universellen Liebe“ (1785)
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    Unter den Genre-Konzepten der Liebe, die sich in der russischen Poesie des 18. Jahrhunderts entwickelt haben (erotiko-politischer Mythos über die Liebesbeziehungen der Herrscher – epithalamische Ode; Triumph des Körpers und der Physiologie – priapische Ode; Hedonismus – anakreontische Ode), nimmt die historiosophische Ode einen besonderen Platz ein. Einer der Vertreter dieses Genres – „Das Reich der universellen Liebe“ von S. S. Bobrow – versucht es, Eros und Geschichte zu verbinden. Ideen des Dichters-Freimaurers Bobrow über den Ursprung der Liebe gehen auf Mythen verschiedener Genese zurück. Eine andere Idee von Bobrov war, dass Liebe Licht und Harmonie in die unbelebte Natur bringt, während die lebendige Natur in seiner Gänze dem Gesetz der Liebe – einem Gesetz der Fortsetzung des Lebens untergeordnet ist. Letzten Endes erscheint die Liebe als harmonisierender kosmischer Kraft in Bobrows historiosophischer Ode.

  • Die Erzählung „Kindheit” als Beginn der sprachpoetischen Suche Leo Tolstois
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    Der Artikel diskutiert die bezeichnendsten sprachlichen und poetischen Techniken für Leo Tolstois Geschichte „Kindheit”. Sprachpoetik wird im weitesten Sinne verstanden: unter Einbeziehung nicht nur sprachlicher Einheiten selbst, sondern auch kompositorischer Merkmale, stabiler Handlungsstränge, Details der Subjektausdruckskraft und Auswirkungen auf den Leser. Die Entwicklung der untersuchten Techniken im weiteren Werk Tolstois wird nachgezeichnet.

  • Die Stellung der Korpuslinguistik in der russischen Sprachwissenschaft (A. A. Schunejko: Korpuslinguistik. Lehrbuch für Universitäten. 2020, Moskau, Urait. ISBN 978-5-534-13603-6)
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    Die Korpuslinguistik ist in Russland ein relativ neuer, dennoch schnell fortschreitender Bereich der Sprachwissenschaft. Jedoch werden die Methodologie sowie die Ergebnisse der Korpusforschungen nur selten in wissenschaftlichen Analysen angewendet. Dieser Artikel behandelt die Entstehungsgeschichte der Korpuslinguistik und die Komplexität ihrer Etablierung und Verbreitung auf russischem Boden. Wir stellen die russischsprachigen Unterrichtsmaterialien zu diesem Thema vor, mit besonderem Bezug auf das Lehrbuch von Schunejko.

  • Die Rolle des Zensors Nikolaj Ratynskij in der russischen Publizistik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
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    In jüngster Zeit ist die Zensur aufgrund des politischen Klimas in Russland zu einem zunehmend relevanten Thema geworden, so ist es notwendig,  ihre Geschichte  zu erforschen und zu verstehen.Nach vorherrschender Meinung ist die Zensur ein Mittel, mit dem die Gedanken der Schriftsteller unterdrückt und so sie Redefreiheit vernichtet wird.Es gab dennoch einige hervorragende Zensoren, wie den Dichter Fjodor Tjuttschew oder den Schriftsteller Iwan Gontscharow.In dieser Hinsicht ist es üblich geworden, Zensur getrennt von moralischen Kategorien zu behandeln und sie als rein berufliche Tätigkeit zu betrachten.In diesem Zusammenhang ist für uns Ratynskijs Zensurarbeit von besonderem Interesse.Bisher wurde wenig über die Auswirkungen seiner Zensur auf die zeitgenössischen Schriftsteller gesagt, welche eine Tätigkeit von hohem professionellen Niveau war.Die meisten von Ratynskij vorgenommenen Korrekturen wurden durch die politische Situation im russischen Reich begründet und gerechtfertigt.Er selbst ist zusammen mit Gontscharow und Tjuttschew der Beweis dafür, dass es unter den Zensoren der Zeit ehrbare und gelehrte Menschen gab.All dies erlaubt es uns festzustellen, dass es notwendig ist, die Tätigkeit von Zensoren objektiv zu betrachten und zu untersuchen, frei von Vorurteilen und Stereotypen, die normalerweise mit dem Begriff des Zensors verbunden sind.

  • Zur Interpretation der Bedeutung von Trennung und Vereinigung in M. Ju. Lermontows Verserzählung „Der Dämon”
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    Die Autorin des Beitrags nähert sich Lermontovs Verserzählung (poema) Der Dämon, indem sie einige eindeutige binäre Gegensätze in den Mittelpunkt stellt, welche als ihre primäre Bedeutung dichotomische Paare nahelegen, die mit dem System der literarischen Figuren (der Engel oder Tamara vs. der Dämon), bewertenden Konzepten (z.B. gut vs. böse) und Kategorien, die zu ideologischen Ansichten gehören (die himmlische, die irdische Welt oder die Unterwelt), zusammenhängen. Die Interpretation distanziert sich von diesen Definitionen und untersucht die poetischen Modi der Neutralisierung und Aufhebung die Dichotomien im Text durch die Schwächung der semantischen Motivation für die Setzung und Interpretation der Gegensätze, die Entstehung der monodualistischen Antinomie und die Schaffung von Äquivalenzen von Motiven und Konstruktionen von umgekehrter Symmetrie mit der Transformation ihrer Referenz. Aus diesen Strategien der Schaffung von Bedeutungen in Lermontows Text lässt sich eine Verschiebung von einer axiologischen Konzeptualisierung der Welt zum literarischen Modell der menschlichen Existenzerfahrung der Seele nachzeichnen.

  • Wie „Laurus“ von E. Wodolaskin entstanden ist
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    Der Artikel versucht, die Grundprinzipien der kompositorischen Struktur des Romans „Laurus“ von E. Wodolaskin und ihre Rolle bei der Schaffung einer Atmosphäre der Existenz außerhalb Zeit und Geschichte zu definieren. Wir untersuchen auch den möglichen Einfluss der altrussischen hagiographischen Ikone auf die Art der Komposition.

  • Ангелика Молнар: Рецепция и анализ текста. Избранные работы. Москва, Азбуковник, 2023, 447 с. ISBN 978-5-91172-236-4
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    Die Rezension befasst sich mit einem neuen Buch der ungarischen Forscherin Angelika Molnár über die klassische russische Literatur des 19. Jahrhunderts. In dem Buch analysiert Molnár die Werke von Puschkin, Lermontow, Turgenew, Tolstoi und Tschechow im Kontext von Querverbindungen mit der Literatur des 20–21. Jahrhunderts (Ulizkaya, Akunin usw.). Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Prinzipien der Textgenerierung durch das Prisma der diskursiven Poetik. Das Buch enthält auch eine umfassende Darstellung von Geschichte der ungarischen Rezeption russischer Klassiker. Die Interpretationen der Schriften offenbaren ungewöhnliche Zusammenhänge zwischen den Werken und zeigen die Besonderheit der Poetik der Autoren auf neue Weise.

  • “Ungarisches Sujet” bei Tschechow (Die Kurzgeschichte “Ein unnötiger Sieg”)
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    Der Beitrag befasst sich mit der Kurzgeschichte „Ein unnötiger Sieg“ als einem der bemerkenswertesten Werke aus Tschechows Frühwerk. Das ungarische Thema der Geschichte, inspiriert von den in Russland übersetzten Romanen von Mór Jókai, sowie die Handlung, die auf die Tradition des europäischen Karriereromans zurückgeht, richten sich an den Massenleser. Für diesen Leser spielt das junge Talent mit den „exotischen Elementen“ der Erzählung und zeigt die Grenze zwischen Hoch- und Unterhaltungsliteratur auf. Die Erfahrung dieses Scherzes, zusammen mit anderen Studien jener Jahre, öffnen dem jungen Schriftsteller die Augen auf literarische Beschäftigungen als ein aufregendes Spiel, bei dem die Haupterwartung darin besteht, wahrheitsgemäß und anmutig zu sein. Dies sind nach Tschechow die gleichen Ziele, die die Literatur im Allgemeinen verfolgt, unabhängig von ihrem Zuständigkeitsbereich und dem Umfang des Publikums.

  • Geschichte der russischen Literatur für fortgeschrittene Leser–mit vielen Textabbildungen: Lukjanowa, I.: Жила-была русская литература. От Древней Руси до XX века. Издательство АСТ, 2023,Москва. 352с. ISBN 978-5-17-154945-9
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    Das Buch von I. Lukjanowa „Es war einmal die russische Literatur. Von der alten Rus bis zum XX. Jahrhundert” wurde 2023 veröffentlicht. Die Autorin ist eine auf russische Literatur spezialisierte Journalistin mit einer ganz eigenen Perspektive. Das Ziel unserer Rezension ist es, einerseits zu bestimmen, welchem Genre Lukjanowas Buch zuzuordnen ist, und andererseits herauszufinden, worin seine Einzigartigkeit besteht und sich manifestiert.

  • Eigentümlichkeiten des historiosophischen Gehalts der Oden von M.W. Lomonossow Zum neuen Jahr 1762 und 1764
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    Unter den sich in der 18. Jahrhundert gebildeten Genrekonzepten der Liebe (erotisch-politischer Mythos über die Liebe der Monarchen in einer epithalamischen Ode; Triumph des Fleisches und der Physiologie in der priapischen Ode; Hedonismus in einer anakreontischen Ode), nimmt das Konzept einer historiosophischen Ode einen besonderen Platz ein. In einem der Werke dieses Genres – „Das Königreich der universellen Liebe“ von S. S. Bobrow – wurde versucht, Eros und Geschichte zu verbinden. Die Vorstellungen von Bobrow, einem Freimaurer-Dichter, über den Ursprung der Liebe gingen auf Mythen unterschiedlicher Genese zurück. Eine andere Idee von Bobrow war, dass Liebe Licht und Harmonie in die leblose Natur bringt und die lebendige Natur dem Gesetz der Liebe – dem Gesetz der Fortsetzung des Lebens – voll und ganz untergeordnet ist. Insgesamt erscheint Liebe in Bobrows historiosophischer Ode als harmonisierende kosmische Kraft.

  • Teffi: die Frau und die Schriftstellerin – ein Porträt aus Übersee
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    Diese Rezension offenbart die konzeptionelle und inhaltliche Seite des Buches, das die amerikanische Literaturwissenschaftlerin E. Haber dem Leben und Werk von Nadeschda Teffi (1872-1952) widmete. Bis heute ist es die einzige Monografie über Teffi auf der Welt. Beachtenswert ist die Empfindlichkeit, mit der die Forscherin die historische und literaturwissenschaftliche Herangehensweisen zusammenfügt. Sie rekonstruiert vor dem Hintergrund weltbewegender Ereignisse der russischen Geschichte – drei Revolutionen, Weltkriege, erste Welle der Emigration – die Biografie einer seltenen Individualität und talentvollen Schriftstellerin. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Analyse, in der E. Haber Teffi’s künstlerische Entwicklung verfolgt – wie sich Figuren und  Handlungen, Betonungen im Werk und Teilnehmen der Autorin ändern. Die Rezension erleuchtet die Einzigkeit des Buches und die hohe Professionalität der Autorin.

  • Das Erbe von Tolstois künstlerischem Detail in der Poetik von Tschechow (Verfremdung und „Zufälligkeit“)
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    Eine Art des „zufälligen Details“ bei Tschechow kann als spezielles kognitives Phänomen bezeichnet werden, das während der Wahrnehmung des Hintergrunds und des Vordergrunds innerhalb der dargestellten Wahrnehmung des Helden auftritt. In diesem Artikel arbeite ich die These aus, dass diese Technik funktioniert, wenn wir Tschechows Lakonismus gegenüber den detaillierten Beschreibungen der inneren Welt von Tolstois Charakteren im Prozess ihrer Entfremdung wahrnehmen. Im ersten Teil untersuche ich am Beispiel von „Krieg und Frieden“ die „zufälligen“ Details, die verschiedene Merkmale von Tolstois Verfremdung betreffen, und zeige ihre Transformation in Tschechows Poetik. Die Beispiele aus Tschechows frühen Kurzgeschichten „Grischa“ und „Polinka“ zeigen diese Transformation auf einem mittleren Niveau auf. Im zweiten Teil wende ich mich der Geschichte „Die Dame mit dem Hündchen“ zu und betrachte die Transformation von Tolstois Technik durch Parallelen zu den Romanen „Krieg und Frieden“ und „Anna Karenina“. Die Situation von Tschechows Gurow und Tolstois Figuren (Natascha, Prinz Andrej, Lewin) ist ähnlich in Bezug auf die Tatsache, dass sie die wahre Liebe in ihren Herzen behalten und in eine gewöhnliche soziale Situation geraten, in der sie dem Automatismus und den Lügen des Alltags mit besonderer Intensität ausgesetzt sind.

  • Die Suche nach einem gesellschaftlichen Ideal als kulturelle Tradition des russischen Denkens
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    Diese Forschung untersucht einige wichtige Linien des russischen Sozialdenkens des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts im Kontext der Interpretation des sozialen Ideals. Vier Perspektiven des Problems wurden skizziert: Die ersteist die kulturgeographische, die in drei Zweige (Westlichkeit, Slawophilismus, Eurasismus) unterteiltist, die zweite der soziologische Positivismus, die dritte der philosophische Liberalismus und die vierte das religiöseDenken. Die kulturgeographische Orientierung schuf das weite Feld der gesellschaftlichen Denkarbeit in der Erforschung der Wege der gesellschaftlichen Entwicklung. Die soziologischen Positivisten P. Lawrow und N. Michailowski, die Gründer der „Narodnitschestwo“-Bewegung, formulierten den Begriff des sozialen Ideals als Gegenstand der soziologischen Forschung. Die positivistische Perspektive, die auf die Ideale der sozialen Solidarität ausgerichtet war, verwandelte sich in den linken Traditionalismus, der Ideologie von Narodnitschestwo war. Narodnitschestwo schuf die idealen Voraussetzungen für die Verbreitung des Marxismus in Russland. Das liberale philosophische Denken bot das ursprüngliche Konzept der Entwicklung der Persönlichkeit als soziales Ideal (P. Nowgorodzew). Die vierte Perspektive kam dem modernen Verständnis der Einigungsprozesse der Menschheit und der Entwicklung des Weltwirtschaftssystems am nächsten. Die Frage des gesellschaftlichen Ideals wurde somit zur wichtigsten Denktradition im vorrevolutionären Russland.