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  • Besessenheit, Kellerloch, Inquisitor: Dostojewskis Intertexte im Roman „Geblendet in Gaza“
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    Die heutige intertextuelle Lektüre des Aldous Huxleys (1894-1963) Roman „Geblendet in Gaza“ aus dem Jahre 1936, welcher eine der Höhepunkte der modernistischen Experimente des englischen Schriftstellers war, geht von der allgemein akzeptierten Tatsache aus, wonach Dostojewskis Kunst einen tiefgreifenden Einfluss auf Huxleys Werk hatte. Jedoch,  während parallele Passagen aus Romanen „Kontrapunkt des Lebens“ (1928) und „Die Dämonen“ (1872), oder Texte der „Schönen neuen Welt“ (1932) und „Der Brüder Karamasow“ (1880) in der Literatur detaillierend diskutiert sind, kann dies nicht über die intertextuellen Beziehungen der Dostojewskis Prosa mit dem Roman „Geblendet in Gaza“ gesagt werden. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Kritik über Dostojewski in diesem Roman mit seinem Subtext „Kontrapunkt des Lebens“ zu vergleichen, das heißt mit einer Schrift, die neben dem in 1929 veröffentlichten Essay über Baudelaire am einfachsten als heftiger Angriff auf den russischen Schriftsteller interpretiert werden kann. Obwohl der Roman „Geblendet in Gaza“ für eine organische Fortsetzung dieser vorherigen Polemik gilt, ist meiner Meinung nach eine bemerkenswerte Veränderung im Ton des Schriftstellers zu beobachten: Seine kritische Haltung wird hier vielmehr kompliziert, sogar respektvoll, wenn wir seine parallelen Passagen mit Dostojewskis Texten wie „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ oder „Schuld und Sühne“ in Betracht ziehen.

  • Singularisierung des Romandiskurses in Dostojewskis ”Der Idiot” Zusammenfassung
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    Der Artikel untersucht Dostojewskis Romandiskurs als singuläre Einheit in dem Roman “Der Idiot”. Es scheint uns, dass dieser Diskurs vom Prinzip der Unbestimmtheit beherrscht wird, wobei die Kategorie der Subjektivität eng mit dem Romanmodell der Singularität verbunden ist. Das Ziel des Artikels ist es, die Prinzipien der Organisation der diskursiven Einheit des Romans auf der Ebene seiner Grundmetaphern zu verstehen. Solche Grundmetaphern sind “Punkt” und “Linie”.

  • Das Übergangsmotiv als eine Kulturuniversalie in der Novelle „Eine Liebesgeschichte“ von I. S. Schmeljow: semantisch–funktionaler Aspekt
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    Der Artikel betrachtet das Motiv des Übergangs im I. S. Schmeljows Roman „Eine Liebesgeschichte“ hinsichtlich seiner Rolle im Sujet und seiner mythopoetischer Bedeutung. Es kann festgestellt werden, dass dieses Motiv in „Einer Liebesgeschichte“ symbolisch nicht nur mit der Situation des Übergangs, sondern auch mit dem Sündenfall verbunden ist, den der Autor ebenfalls als eine Phase der Bewegung zur Offenbarung interpretiert. Das Übergangsmotiv bildet zwei Räume der Handlung: reale und mentale. Der Realraum zerteilt sich in die Unschuld- und Sündenräume; der Übergang aus einem Lokus zu anderen bedeutet auch den Übergang des Helden von der Unschuld zum Sündenfall und umgekehrt. Motive des Überganges und des zeitweiligen Todes sind mit dem christlichen Verwandlungsmotiv verbunden, was I. S. Schmeljow eine bildliche Schilderung der Qual seines Helden als einen Übergang vom Leben zum Tod und seine weitere Wiedergeburt ermöglicht; es hilft ihm auch das Wichtigste in seinen Werken festzustellen – Zusammenfluss des Irdischen und Himmlischen, der sachlichen, materiellen Welt mit der Welt vom unsichtbaren göttlichen Licht.

  • Fragen der Identität im Lichte historischer, kultureller und literarischer Texte
    7 p.
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    Das Thema der vorliegenden Kritik ist das Sammelwerk „Individuelle und kollektive Identitäten”, veröffentlicht in der Schriftenreihe der Gesellschaft für Slawische Geschichte und Philologie, die für die ungarische Slawistik von großer Bedeutung ist, insofern sie den Wissenschaftlern ein regelmäßiges Forum mit jährlichen Konferenzen zusichert. In den drei Hauptkapiteln des Bandes wird die Identität in verschiedenen Kontexten aus historischer, kultureller und literarischer Sicht betrachtet. Daher können wir sagen, dass  sich dieses Sammelwerk durch seinen interdisziplinären Charakter, eine Vielfalt der Herangehensweisen an Themen auszeichnet, deshalb als nützliche Ressource für alle dient, die sich mit Fragen der Identität befassen.

  • Glagoli kretanja u vodenoj sredini u slovačkom jeziku (u kontrastu sa drugim slovenskim jezicima) (Kroatisch)
    17 p.
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    Im vorliegenden Aufsatz werden Semantik und Distribution der slowakischen Verben für Aqua-Bewegung im Vergleich zu äquivalenten Verben in anderen slawischen Sprachen erforscht. Wie es bereits in früheren Studien zur lexikalischen Typologie festgelegt wurde, die Art und Weise der Lexikalisierung zeigt Unterschiede in zahlreichen Sprachen der Welt, sogar im Falle von einer engen Sprachverwandtschaft, nämlich in den slawischen Sprachen. Soweit die slowakische Sprache betroffen ist, bislang wurde keine detaillierte Analyse über die Lexikalisierungsmethoden der Verben für die Bewegungen im aquatischen Umwelt durchgeführt. Dieser Aufsatz analysiert aufgrund einer lexiko-typologischen Betrachtungsweise die folgenden Zonen: Zone der Bewegungen und Aufenthalt im Wasserwelt (plávať, plaviť sa), Zone der Bewegungen von Flüssigkeiten (tiecť, prúdiť, liať sa) und die Zone der Bewegungen im Unterwasser (ponárať sa, potápať sa, topiť sa). Der Artikel versucht relevante semantische Parameter zur Lexikalisierung der Bewegungen im aquatischen Umwelt offenzulegen sowie die Distribution der slowakischen Verben mit  der gegebenen Bedeutung darzustellen. Ferner wird das System der Verben für Aqua-Bewegung im Slowakischen mit diesen in anderen slawischen Sprachen, zum Beispiel im Russischen vergleicht, damit die linguistische Analogien und Differenzen offenbar zu machen.

  • Nowe dwudziestolecie (1989–2009). Rozpoznania, hierarchie, perspektywy. [Die neuen zwanziger (1989–2009). Anerkennungen, Hierarchien, Perspektiven] (Wissenschaftliche Redaktion: Hanna Gosk), Warsaw: Dom Wydawniczy Elipsa, 530 p. ISBN 978-83-7151-873-7
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    Der Studienband Nowe dwudziestolecie (1989–2009): Rozpoznania, hierarchie, perspektywy behandelt die zwanzig Jahre der polnischen Literatur zwischen 1989 und 2009 und ihres literarischen Wandels, außerdem vergleicht und kontrastiert er diesen Zeitraum mit den zwanzig Jahren zwischen den beiden Weltkriegen. Die beiden zwanzigjährigen Zeiträume sind dadurch verbunden, dass ihr Ausgangspunkt jeweils mit einem Datum von immenser Bedeutung für die polnische Geschichte verbunden ist: 1918 ist das Jahr, in dem Polen als Staat wieder auf der europäischen Landkarte erscheint und 1989 ist das Jahr des Systemwechsels auch in Polen. Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wird in der polnischen Literaturgeschichte als eigenständige Epoche betrachtet, während es fragwürdig ist, wie weit die in diesem Band behandelten anderen zwanzig Jahre als literarische Einheit zu betrachten sind. Die Aufsätze in diesem Buch suchen auch auf diese Frage Antworten. Der Band gliedert sich in drei große Abschnitte, von denen sich der erste vor allem mit der Theorie befasst, der zweite mit den für die polnische Literatur nach 1989 bedeutenden polnischen Merkmalen und Themen und der dritte große Abschnitt mit den Gattungsmerkmalen, die die polnische Literatur nach der Wende prägten (und immer noch prägen), aber auch zwischen den beiden Weltkriegen wichtig waren.

  • Frauenprosa: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
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    Der Ausdruck „weibliche Prosa“ ist im russischen literarischen Diskurs umstritten, da viele Schriftsteller nicht bereit sind, sich damit zu befassen. Die Schriftstellerin ist mit allen Rechten eines Schriftstellers ausgestattet, hat jedoch ein zusätzliches Recht, sich als Vertreterin der „weiblichen Prosa“ zu bestimmen. Weibliche Prosa erfordert eine doppelte Forschungssicht, die sie als integralen Bestandteil der künstlerischen Prosa betrachtet, und die spezifischen Eigenschaften der Werke weiblicher Schriftsteller identifiziert. Während der Perestroika (zweite Hälfte der 1980er Jahre) nahm die weibliche Aktivität in der russischen Prosa zu, L. Petruschewskaja und T. Tolstaja kamen in den Vordergrund des literarischen Lebens. Ein Meilenstein in Bewusstwerdung der Spezifität weiblicher Prosa war seinerzeit die Serie «Weibliche Handschrift», die vom Vagrius-Verlag herausgegeben wurde. Die charakteristische Tendenz der Entwicklung der modernen russischen weiblichen Prosa ist die Demokratisierung des künstlerischen Denkens und der Sprache, die Gravitation der hohen Prosa zur Masse und die Zugänglichkeit. Der Artikel behandelt die Prosa von W. Tokarewa, O. Slawnikowa, D. Rubina, M. Stepnowa, N. Abgarjan, G. Jachina und anderen in diesem Zusammenhang.

  • Biblische Parallelen in Tschechows Kurzgeschichte Der Mord
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    Der Artikel erforscht biblische Anspielungen in der Kurzgeschichte Der Mord von Anton Pawlowitsch Tschechow. Unser Ziel ist nicht nur die bloße Identifizierung bestimmter biblischer Handlungsmuster, sondern durch die Analyse der Texte von Tschechow und ihrer biblischen Parallelen versuchen wir, ein tieferes Verständnis des sich wandelnden Weltbildes des Helden zu vermitteln (eine Frage, die von Forschern des Werkes des Schriftstellers oft auf unterschiedliche, oft widersprüchliche Weise interpretiert wurde). Wir zeigen motivische und semantische Verbindungen zwischen dem biblischen Text und dem inneren Glaubenskampf auf, der Tschechows Helden beeinflusst. Einerseits sollen zwei alttestamentarische Geschichten aus dem Buch Genesis untersucht werden: der Brudermord Abels durch seinen Bruder Kain sowie Jakobs Erwerb des Erstgeburtsrechts und des väterlichen Segens von seinem Bruder Esau sowie sein Kampf mit dem Engel. Andererseits erforschen wir bestimmte Abschnitte des Matthäusevangeliums aus dem Neuen Testament, auf die in Der Mord Bezug genommen wird, die auf zwei Gruppen von Ideen hinweisen: den Streit zwischen Jesus und den Pharisäern über die richtige religiöse Praxis und die wahre Essenz des Glaubens, sowie Jesus‘ Gleichnis vom Kamel sowie seine Worte über Mord, die die Zehn Gebote bekräftigen und ändern. Durch das Prisma dieser Verweise können wir die innere Reise von Jacow (und auch Matwej) als einen Wechsel zwischen dem Gesetz des Alten Testaments und den Lehren des Neuen Testaments interpretieren.

  • Charaktervarianten der jungen Schauspielerin in der Dramaturgie von A. N. Ostrowski und A. P. Tschechow
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    Im Fokus dieses Aufsatzes steht der Wendepunkt in der Geschichte des Dramas, wo die Dramenpoetik von A. N. Ostrowski, Schöpfer des russischen Theaters im modernen Sinne, und diese von A. P. Tschechow, der das vorherige Dramenkonzept in einigen Jahrzehnten neugeformte, durch eine Trennung ging. Meiner Hypothese nach kann die Untersuchung von Ostrowskis Drama „Talente und Verehrer“ (1881) und Tschechows „Die Möwe“ (1896) die Zäsur, welche die Dramenformate der beiden Epochen voneinander scheidet, sichtbar machen. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Transformation eines Motivs, nämlich die Schilderung der Figur der jungen Schauspielerin, ihrer dramatisierten Schicksalsmöglichkeiten. Die Entfaltung dieses Porträts enthüllt die dramaturgischen Eigentümlichkeiten, die die Trennlinie in Betrachtungsweisen und poetischen Symbolleisten vorhersagen, welche praktisch zwischen bemerkenswerten Vertretern zweier aufeinanderfolgender Perioden in der Geschichte des Dramas verläuft. Wir untersuchen also nicht das Vorhandensein eines Intertextes im engeren Sinne, sondern die Identität von Themen und Motiven und deren Sättigung mit neuer Bedeutung aufgrund einer Funktionsänderung, die eine Verbindung zwischen Tschechows Werk und Ostrowskis Text herstellt. Diese breitere Betrachtungsweise der Intertextualität, die nicht primär auf textlichen Bezügen, sondern zum Beispiel auf thematischen Übereinstimmungen beruht, kann bei der funktionsgeschichtlichen Auswertung, bei der Entdeckung der rezeptionsspezifischen Merkmale und damit bei der Durchsetzung der historischen Perspektive eine wichtige Rolle spielen.

  • Zur Interpretation der Bedeutung von Trennung und Vereinigung in M. Ju. Lermontows Verserzählung „Der Dämon”
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    Die Autorin des Beitrags nähert sich Lermontovs Verserzählung (poema) Der Dämon, indem sie einige eindeutige binäre Gegensätze in den Mittelpunkt stellt, welche als ihre primäre Bedeutung dichotomische Paare nahelegen, die mit dem System der literarischen Figuren (der Engel oder Tamara vs. der Dämon), bewertenden Konzepten (z.B. gut vs. böse) und Kategorien, die zu ideologischen Ansichten gehören (die himmlische, die irdische Welt oder die Unterwelt), zusammenhängen. Die Interpretation distanziert sich von diesen Definitionen und untersucht die poetischen Modi der Neutralisierung und Aufhebung die Dichotomien im Text durch die Schwächung der semantischen Motivation für die Setzung und Interpretation der Gegensätze, die Entstehung der monodualistischen Antinomie und die Schaffung von Äquivalenzen von Motiven und Konstruktionen von umgekehrter Symmetrie mit der Transformation ihrer Referenz. Aus diesen Strategien der Schaffung von Bedeutungen in Lermontows Text lässt sich eine Verschiebung von einer axiologischen Konzeptualisierung der Welt zum literarischen Modell der menschlichen Existenzerfahrung der Seele nachzeichnen.