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  • Die Befürwortung ethnischer Diversität im späten Habsburgerstaat und einige Parallelen in der kulturellen Konzeptualisierung der EU nach 2004
    253-282
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    Der Artikel konstatiert zunächst, dass der historische Habsburgerstaat des endenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, der in seiner Staatsauffassung die ethnische Diversität ausdrücklich befürwortet und gepflegt hatte, in wichtigen geschichtswissenschaftlichen Darstellungen der Gegenwart nun wieder eine wohlwollende Deutung erfährt. Dies ist deshalb bemerkenswert, weil die späte Habsburgermonarchie nach 1919 bis um 2000 wie ein failed state beurteilt worden war. Er untersucht dann anhand der berühmten und populär adressierten Landeskunde „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ (des so genannten „Kronprinzenwerks“, 1891-1902), wie diese Befürwortung der ethnischen Diversität historisch formuliert wurde. Insbesondere geht es um die Herausarbeitung der Argumente, mit denen die Stärke des pluriethnischen und plurikulturellen Habsburgerreiches generell begründet werden sollte. Außerdemwerden drei konkrete Beschreibungsbeispiele aus der Landeskunde ausgewählt, in denen bestimmte Ethnien und Regionen erkennbar positiv dargestellt wurden: die Ruthenen in Galizien, die Serben sowie die Deutschen („Schwaben“) in Südungarn. Es wird gezeigt, dass in Teilen der gegenwärtigen Europäischen Union eine frappant ähnliche Argumentation der Befürwortung ethnischer Diversität in einem gemeinsamen sozialökonomischen Verbund vorgetragen wird. Herausragendes Beispiel ist hier die Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron 2017 an der Sorbonne-Universität.

  • Brauchtumspflege als Zukunftsperspektive? Die Integrationsgeschichte der deutschen Vertriebenen im Kontext von aktuellen Diversitätsdiskursen
    7-31
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    Diversität ist ein zentrales Stichwort unserer Zeit, das Einzug in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit (historischen) Migrationsphänomenen und deren Folgen gehalten hat. Dies gilt auch für die Geschichte der Zwangsmigration der deutschsprachigen Bevölkerung aus dem östlichen Europa infolge des Zweiten Weltkriegs, welche die sog. Heimatvertriebenen und die „Aufnahmegesellschaften“ vor große, u.a. die „Integration“ betreffende Herausforderungen stellte. Ausgehend von einer kritischen Lektüre eines geschichtswissenschaftlich fundierten Debattenbeitrags zur Bewertung der Integrationsgeschichte der deutschen Vertriebenen in der Bundesrepublik Deutschland reflektiert der Artikel die Frage, inwiefern sich aus dieser Geschichte Orientierungspunkte für aktuelle Debatten über ein gesellschaftliches Selbstverständnis im Zeichen von Diversität ableiten lassen.

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