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  • Boldino als Karnevalstopos im Film„Bewahre mich, mein Talisman” („Guard Me, My Talisman”) (1986) (Vorbemerkungen)
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    Der Artikel versucht, den Boldino-Topos aus der Perspektive der Karnevalskultur in dem Film „Bewahre mich, mein Talisman” (1986) von Regisseur Roman Balayan zu interpretieren. Es werden die Hauptrichtungen der Rezeption des Puschkin-Mythos in der sowjetischen Kultur in der Zeit von den 60er bis 80er Jahren des 20. Jahrhunderts vorgestellt – die neoromantische Haltung zu Puschkins Persönlichkeit und Werk in den Texten der „Sechziger”,die Transformationen des Mythos in der Dokumentar- und Dissidentenliteratur in den nächsten zwei Jahrzehnten. Untersucht werden Elemente der Kinopoetik aus der Zeit der „Stagnation” und des Kinos der Perestroika in der künstlerischen Struktur des Films. Der Karnevalscharakter des Boldino-Topos im Film wird auf mehreren Ebenen nachgezeichnet:

    -Re-Semantisierung des Topos „Paradiesgarten”,
    -Diskreditierung der sozialen Hierarchie und des Eklektizismus der poetischen Texte,
    - Karnevals-Verkleidungsfunktionen,
    -Die Abweichung als vermeintliches Merkmal der Charaktere.

  • Die Besonderheiten der Sprachregistervielfalt sowie ihre Umsetzung im Roman „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“
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    Der Artikel untersucht die Sprachwerkzeuge und -techniken, die Jewgeni Popow in seinem Roman „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“ anwendet. Er trägt diverse Sprachstile und -gattungen zusammen, dadurch wird ein umfassendes linguistisches Bild der Sowjetzeit dargestellt. Popow zerstört den durch die sowjetische Ideologie und Propaganda ins Leben gerufene Mythos, die Bevölkerung unterstütze die Regierung, und hebt hervor, dass die Menschen ihre Haltung zum sowjetischen Regime durch Sprichwörter, Liedchen sowie andere Arten der Folklore geäußert haben. Der Schriftsteller gibt seine Einschätzung über das sowjetische totalitäre Regime ab, indem er eine breite Sammlung an Gedichten und Sprichwörtern, Umgangs- und Beamtensprache sowie Beispielen von Zensur und Selbstzensur zusammenstellt. Außerdem protestiert Popow, durch das Einführen eines 888 Notizen umfassenden komplexen Systems zu seinem frühen unveröffentlichten Text, gegen den Totalitarismus des linearen Textes. Dadurch äußert er seine Haltung nicht nur auf thematischer, sondern auch auf formaler Ebene.

  • Folklore und Literatur: Noch einmal über die Forschungsmethodik
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    Bei Anwendung von in der Folklore gebrauchten Analysemethoden werden in literarischen Werken Erzählmodelle und Charaktertypen offenbart, die sich in Mythen, Märchen und Riten geformt haben. Verschiedene literarische Gestalten passen zu demselben archetypischen Paradigma und zeigen dieselben unveränderten Funktionen, Eigenschaften und Attribute. In diesem Sinne wird es möglich, gemeinsame traditionelle Elemente der Struktur und Poetik literarischer Werke zu erforschen, und einzelne literarische Texte im Hinblick auf die Wechselwirkung zwischen „fertigen“ und individuellen Bedeutungen und strukturellen Regeln zu interpretieren.

  • Erotogenese und Phänomenologie der Liebe in der Ode von S. S. Bobrow „Das Reich der universellen Liebe“ (1785)
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    Unter den Genre-Konzepten der Liebe, die sich in der russischen Poesie des 18. Jahrhunderts entwickelt haben (erotiko-politischer Mythos über die Liebesbeziehungen der Herrscher – epithalamische Ode; Triumph des Körpers und der Physiologie – priapische Ode; Hedonismus – anakreontische Ode), nimmt die historiosophische Ode einen besonderen Platz ein. Einer der Vertreter dieses Genres – „Das Reich der universellen Liebe“ von S. S. Bobrow – versucht es, Eros und Geschichte zu verbinden. Ideen des Dichters-Freimaurers Bobrow über den Ursprung der Liebe gehen auf Mythen verschiedener Genese zurück. Eine andere Idee von Bobrov war, dass Liebe Licht und Harmonie in die unbelebte Natur bringt, während die lebendige Natur in seiner Gänze dem Gesetz der Liebe – einem Gesetz der Fortsetzung des Lebens untergeordnet ist. Letzten Endes erscheint die Liebe als harmonisierender kosmischer Kraft in Bobrows historiosophischer Ode.

  • Das Publikum der Kunst: Mythen und Realität
    13 p.
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    Das Interesse an dem Publikum entstand mit dem Auftritt der Kunst vor der Öffentlichkeit und hat seitdem nicht nur nicht nachgelassen, sondern einen zunehmend besonderen Charakter erhalten. Seit mehr als einem Jahrhundert ist das Publikum der Kunst Gegenstand systematischer wissenschaftlicher Forschung. Warum wird das Problem der Beziehung zwischen Kunst und Öffentlichkeit wieder relevant? Die Folgen der Zivilizationsveränderungen der letzten Jahrzehnte haben eindeutig gezeigt: was für eine lange Zeit wahr geschienen hatte, erweist sich auf einmal als Illusion oder Banalität in einer sich verändernden Welt. Im modernen Marktparadigma der Entwicklung der Kunstkultur erhält das Problem der Beziehung zwischen Kunst und Empfänger einen neuen Klang. Ein Theater, Museum oder Konzerthaus benötigt kein soziokulturelles Porträt des Besuchers, sondern eine Deutung der Ursachen und Merkmale seines Konsumverhaltens im breiten Kontext des kulturellen Lebens. Der erste Schritt zur Überwindung der Kommunikationsbarrieren zwischen Kunst und potenziellen Verbrauchern sollte die Ablehnung von Stereotypen und veralteten Forschungsansätzen sein.