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  • Große Veränderungen beginnen im Kleinen: pronominale Klitika im Text der altrussischen Chroniken XII-XV. Jahrhunderte
    14 p.
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    Im Gegensatz zu den west- und südslawischen haben moderne ostslawische Sprachen keine enklitische Formen von Pronomina.Im Altrussischen wurde jedoch eine breite Palette solcher Formen gebraucht. Vom Ende der altrussischen Zeit, inden XV-XVI. Jahrhunderten wurden sie nicht mehr verwendet. Der Artikel überblickt die Verwendung der Enklitikpronomina im Text von fünf Chroniken der XII-XV. Jahrhunderte, genommen aus dem Nationalen Korpus der Russischen Sprache (NKRJ).Die Analyse fokussiert sich auf die Häufigkeit der Verwendung von enklitischen Formen, auf die syntaktische Position der Enklitika, auf die Aufbau der Folge von Enklitika und auf die anomalen Sturkturen. Nach unserem Konzept ist das Verschwinden der Enklitikpronomina kein selbständiger Prozess, der sich unabhängig von anderen sprachlichen Veränderungen vollzogen hat, sondern „Nebenwirkung“ einer bedeutenden historischen Umgestaltung, des Untergangs des Aspekt-Tempus Systems und demnach der Schwächung der T-Kategorie.

  • Die Rolle des Zensors Nikolaj Ratynskij in der russischen Publizistik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
    12 p.
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    In jüngster Zeit ist die Zensur aufgrund des politischen Klimas in Russland zu einem zunehmend relevanten Thema geworden, so ist es notwendig,  ihre Geschichte  zu erforschen und zu verstehen.Nach vorherrschender Meinung ist die Zensur ein Mittel, mit dem die Gedanken der Schriftsteller unterdrückt und so sie Redefreiheit vernichtet wird.Es gab dennoch einige hervorragende Zensoren, wie den Dichter Fjodor Tjuttschew oder den Schriftsteller Iwan Gontscharow.In dieser Hinsicht ist es üblich geworden, Zensur getrennt von moralischen Kategorien zu behandeln und sie als rein berufliche Tätigkeit zu betrachten.In diesem Zusammenhang ist für uns Ratynskijs Zensurarbeit von besonderem Interesse.Bisher wurde wenig über die Auswirkungen seiner Zensur auf die zeitgenössischen Schriftsteller gesagt, welche eine Tätigkeit von hohem professionellen Niveau war.Die meisten von Ratynskij vorgenommenen Korrekturen wurden durch die politische Situation im russischen Reich begründet und gerechtfertigt.Er selbst ist zusammen mit Gontscharow und Tjuttschew der Beweis dafür, dass es unter den Zensoren der Zeit ehrbare und gelehrte Menschen gab.All dies erlaubt es uns festzustellen, dass es notwendig ist, die Tätigkeit von Zensoren objektiv zu betrachten und zu untersuchen, frei von Vorurteilen und Stereotypen, die normalerweise mit dem Begriff des Zensors verbunden sind.

  • Der Chronotopos von O.E. Mandelstams Versen vom unbekannten soldaten
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    Der Chronotopos von O.E. Mandelstams Versen vom unbekannten soldaten hat mindestens drei Ebenen: 1) die Ebene des inneren Zeit-Raums, der dem Subjekt, dem Autor-Helden, immanent ist; es ist die Ebene der subjektiven Brechung von Ereignissen im individuellen Bewusstsein/Denken; 2) die Ebene des äußeren Zeit-Raums: der historische und natürliche Beginn des Weltlebens (historischer und physischer Kosmos) in ihrer Korrelation; hier wird das Weltleben so dargestellt, als wäre es „an sich”, außerhalb seiner Wahrnehmung von außen, 3) die mythisch-symbolische Dimension, die durch die beiden anderen hindurchscheint; die Ereignisse werden hier in ihrem allegorischen Gehalt, auch unter dem Aspekt der Kulturphilosophie und Intertextualität, als eine Art „neue Mythologie”  interpretiert.

  • Lehrer, Forscher und Übersetzer in einer Person. Zum sechzigsten Geburtstag von József Goretity
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    József Goretity arbeitet seit 1985 am Institut für Slawistik an der Universität Debrecen, seit 2012 ist er dessen Direktor.Während dieser Zeit lehrte er auch am Lehrstuhl für Komparatistik, wo er Kurse über westeuropäische und russische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts gab, insbesondere zu Themen der romantischen Tradition und der Mythopoetik. Im Jahre 1996 wurde er zum Leiter des Lehrstuhls für Komparatistik ernannt.Während dieser Zeit, von 1992 bis 1999, lehrte er auch an der Philologischen Fakultät der Universität Miskolc. Neben seiner Lehrtätigkeit sticht József Goretitys besonders fruchtbare Arbeit als Übersetzer hervor. Er ist der ungarischsprachige Vermittler von hervorragenden russischen Autoren wie Narine Abgarjan, Sergei Dowlatow, Wiktor Jerofejew, Wiktor Pelewin, Ljudmila Petruschewskaja, Juri Poljakow, Grigori Rjaschski, Marina Stepnowa, Alexander Terechow und Ljudmila Ulizkaja. Neben belletristischer Prosa beschäftigt er sich auch mit der Übersetzung literatur- und kulturwissenschaftlicher Werke, unter anderem übersetzte er die Monographie von P. P. Aprischko zur Geschichte der russischen Philosophie. Die bedeutendsten wissenschaftlichen Werke von József Goretity sind Idézet, paródia és mítosz Fjodor Szologub két regényében („Zitat, Parodie und Mythos in zwei Romanen von Fjodor Sologub“) und Töredékesség és teljességigény. Huszadik századi orosz prózai művek értelmezése („Fragmentarität und das Bedürfnis nach Vollständigkeit. Interpretation russischer Prosawerke des 20. Jahrhunderts“). Im Jahre 2014 wurde er mit der Puschkin-Medaille vom Präsidenten der Russischen Föderation ausgezeichnet; 2019 erhielt er die prestigeträchtige staatliche Auszeichnung, das Goldene Verdienstkreuz Ungarns.

  • Boldino als Karnevalstopos im Film„Bewahre mich, mein Talisman” („Guard Me, My Talisman”) (1986) (Vorbemerkungen)
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    Der Artikel versucht, den Boldino-Topos aus der Perspektive der Karnevalskultur in dem Film „Bewahre mich, mein Talisman” (1986) von Regisseur Roman Balayan zu interpretieren. Es werden die Hauptrichtungen der Rezeption des Puschkin-Mythos in der sowjetischen Kultur in der Zeit von den 60er bis 80er Jahren des 20. Jahrhunderts vorgestellt – die neoromantische Haltung zu Puschkins Persönlichkeit und Werk in den Texten der „Sechziger”,die Transformationen des Mythos in der Dokumentar- und Dissidentenliteratur in den nächsten zwei Jahrzehnten. Untersucht werden Elemente der Kinopoetik aus der Zeit der „Stagnation” und des Kinos der Perestroika in der künstlerischen Struktur des Films. Der Karnevalscharakter des Boldino-Topos im Film wird auf mehreren Ebenen nachgezeichnet:

    -Re-Semantisierung des Topos „Paradiesgarten”,
    -Diskreditierung der sozialen Hierarchie und des Eklektizismus der poetischen Texte,
    - Karnevals-Verkleidungsfunktionen,
    -Die Abweichung als vermeintliches Merkmal der Charaktere.

  • „Tschechows Landschaft“: „Der Kirschgarten“ in der russischen Poesie des XX – Anfang des XXI
    8 p.
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    Der Tschechow-Text ist einer der wesentlichen Bestandteile der russischen Poesie des späten XX. – frühen XXI. Jahrhunderts. Zu den häufigsten gehört der Verweis auf Tschechows Stück „Der Kirschgarten”. Das Drama, das am Bruchpunkt von Geschichtsepochen geschrieben wurde, korrespondiert mit der Zeit eines anderen Bruches. Es ist, warum sich W. Kornilow in seinem Gedicht „Junge Poesie” dem Tschechow-Text zuwendet. Im Gedicht manifestieren sich Vorzeichen des Wandels durch die Kategorie der Freiheit, die als unerwartete Spende während der historischen Wende ankommt. Das Hauptmotiv, das den geschichtsphilosophischen Sinn des Textes bestimmt, ist ein Zitat aus „Dem Kirschgarten”, Dialog zwischen Gajew und Firs. Mythopoetisch und symbolisch interpretiert I. Kabysch Tschechows Stück in den Gedichten „Wie weiß ist es heute in Russland!” sowie „Und der Schnee fiel unverzüglich”. Sie führt andere Zeit in den Text ein, modelliert die Realität, die den Ereignissen folgt, welche im „Kirschgarten” beschrieben sind und welche von der Autorin des Gedichts in reduzierter Weise interpretiert werden („man hat einen Gutshof zerschreddert”). Der Zerfall des Gartens, seine Vernichtung, der Verlust der Ganzheit schreiten allmählich, von Landhäusern bis zu Staub voran, wodurch  das Motiv des Verschwindens von Raum und Kultur entsteht.

  • Wie „Laurus“ von E. Wodolaskin entstanden ist
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    Der Artikel versucht, die Grundprinzipien der kompositorischen Struktur des Romans „Laurus“ von E. Wodolaskin und ihre Rolle bei der Schaffung einer Atmosphäre der Existenz außerhalb Zeit und Geschichte zu definieren. Wir untersuchen auch den möglichen Einfluss der altrussischen hagiographischen Ikone auf die Art der Komposition.

  • Kommentarroman als Methode zur Neuinterpretation der Vergangenheit und als Form der schriftstellerischen Reflexion (am Beispiel des Romans „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“ von E. Popow)
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    Der Artikel zeigt, wie die Besonderheiten des Genres im Jewgeni Popows Kommentarroman „Die wahre Geschichte der grünen Musikanten“ es dem Autor ermöglichen, nicht nur seine eigenen,  20 Jahre zuvor geschriebenen Texte zu bewerten, sondern auch die gesamte Sowjetepoche zu charakterisieren. Der kommentierende Vortext spielt die Rolle eines typischen Textes der Sowjetepoche, der von den Umständen der Zeit beeinflusst geschrieben wurde: Er ist ein hervorragendes Beispiel für die Konservierung der sowjetischen Wirklichkeit, während der Kommentarstrom als eigenständiges künstlerisches Element im Werk funktioniert. Der Artikel unterteilt formell in mehrere Ebenen das komplexe und wechselwirkende System der Post-Text-Kommentare, die alle auf seine Weise einem einigen Zweck des Autors dienen: sein Verhältnis zur sowjetischen Nomenklatur auszudrücken, ein Leitmotiv, das Popows gesamtes Werk durchdringt.

  • Nowe dwudziestolecie (1989–2009). Rozpoznania, hierarchie, perspektywy. [Die neuen zwanziger (1989–2009). Anerkennungen, Hierarchien, Perspektiven] (Wissenschaftliche Redaktion: Hanna Gosk), Warsaw: Dom Wydawniczy Elipsa, 530 p. ISBN 978-83-7151-873-7
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    Der Studienband Nowe dwudziestolecie (1989–2009): Rozpoznania, hierarchie, perspektywy behandelt die zwanzig Jahre der polnischen Literatur zwischen 1989 und 2009 und ihres literarischen Wandels, außerdem vergleicht und kontrastiert er diesen Zeitraum mit den zwanzig Jahren zwischen den beiden Weltkriegen. Die beiden zwanzigjährigen Zeiträume sind dadurch verbunden, dass ihr Ausgangspunkt jeweils mit einem Datum von immenser Bedeutung für die polnische Geschichte verbunden ist: 1918 ist das Jahr, in dem Polen als Staat wieder auf der europäischen Landkarte erscheint und 1989 ist das Jahr des Systemwechsels auch in Polen. Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wird in der polnischen Literaturgeschichte als eigenständige Epoche betrachtet, während es fragwürdig ist, wie weit die in diesem Band behandelten anderen zwanzig Jahre als literarische Einheit zu betrachten sind. Die Aufsätze in diesem Buch suchen auch auf diese Frage Antworten. Der Band gliedert sich in drei große Abschnitte, von denen sich der erste vor allem mit der Theorie befasst, der zweite mit den für die polnische Literatur nach 1989 bedeutenden polnischen Merkmalen und Themen und der dritte große Abschnitt mit den Gattungsmerkmalen, die die polnische Literatur nach der Wende prägten (und immer noch prägen), aber auch zwischen den beiden Weltkriegen wichtig waren.

  • Zwischen Cyborg und Larve: Teufelskreis des Menschenwesens in der posthumanistischen Epoche
    8 p.
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    Der Artikel untersucht die Gründe und Besonderheiten des Übergangs in die posthumanistische Ära.Der Autor gibt einen Einblick in die Kritik des klassischen Humanismus und analysiert die Beziehung zwischen den Konzepten „Transhumanismus” und „Posthumanismus”.In einer Situation, in der die Kontinuität des Ego unmöglich geworden ist und die eigene Identität durch den Moment, die Haltlosigkeit geprägt ist, tritt das Imaginäre als Leitfaden für die Formierung des Selbstbildes in den Vordergrund.Der Mensch kann die Herausforderungen unserer Zeit nicht bewältigen und ist sich seiner eigenen Minderwertigkeit bewusst.Aus diesem Grund versucht er, sich durch die möglichen Körpermodifikationen vollkommener zu machen.Dies führt jedoch zu einer weiteren Panikattacke, weil er möglicherweise die Kontrolle über seinen eigenen Körper verliert.Bei der Analyse der oben genannten Prozesse nimmt unter die Lupe der Autor das widersinnigste und eigentümlichste Phänomen der Massenkultur– den „Body Horror”.Dieses Genre enthüllt die tiefen Schichten der Ungewissheit, Ängste und Irrfahrten vom Menschen der posthumanistischen Ära.

  • Wechselwirkungen im Bereich Literatur und Philosophie: Berührungen zwischen der Poetik russischer und ungarischer Autoren: Dukkon Ágnes: A veszélyes szépség útjain. Eszmék, témák, kapcsolatok a klasszikus orosz irodalom világában, L Harmattan Kiadó – Uránia Ismeretterjesztő Társulat, Budapest, 2021, 340. p. ISBN: 978-963-414-702-2
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    Die ungarische Literaturwissenschaftlerin Ágnes Dukkon hat sich in ihrer neuen Monografie eine große Aufgabe gestellt: nachvollziehend den Transformationsprozess des Motivs der gefährlichen Schönheit [ужасная красота], die gesamte Ära der russischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts zu durchleuchten. Während sich die Arbeit auf die konkreten Übereinstimmungen verschiedener poetischer Welten konzentriert, bietet sie uns eine Interpretation der Werke von A. S. Puschkin, M. Ju. Lermontow, F. I. Tjuttschew, N. W. Gogol, I. S. Turgenew, F. M. Dostojewski, M. Je. Saltykow-Schtschedrin, N. S. Leskow und L. N. Tolstoi. Gleichzeitig berücksichtigt die Autorin der Monografie in ihren Überlegungen auch den ideologischen Kontext der künstlerischen Texte und analysiert die Zusammenhänge zwischen diesen Texten und den aktuellen philosophischen Ideen der Zeit. Von besonderem Interesse für das ungarische Publikum sind die Abschnitte des Buches, die mittels  Methoden der historischen Poetik, der vergleichenden Literaturwissenschaft, der Intertextualität oder des Biografismus die Ergebnisse der Forschung im Bereich der russisch-ungarischen Beziehungen zusammenfassen. Die Leistungen der anerkannten Forscherin wären es wert, in Zukunft in eine internationale Sprache übersetzt zu werden.

  • Адвербиализация на предложни съчетания в старославянски език. Наречни и полунаречни изрази, образувани посредством предлог по (Bulgarisch)
    22 p.
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    Gegenstand der Forschung im vorliegenden Aufsatz sind adverbiale und halbadverbiale Phrasen (mit unvollständiger Lexikalisierung) in der altslawischen Sprache, die durch Vereinigung von Vollwörtern und Hilfswörtern (Präpositionen) in eine neue verbale Einheit gebildet werden. Die Untersuchung ist nach dem Prinzip der Klassifizierung strukturiert, das empirische Material wird nach verschiedenen Kriterien systematisiert. Zuerst ist eine Gruppe aufgrund der wortbildenden Präposition angeführt; innerhalb jeder Gruppe – abhängig von dem Umstand, den das neugebildete Wort bezeichnet (Ort, Zeit, Art und Weise der Handlung, Quantität, Causa); am Ende – laut lexikalisch-grammatischer Zugehörigkeit des Ausgangswort (Substantiv, Adjektiv, Numerale, Adverb, Präposition). In jedem konkreten Fall wird der Weg der Adverbialisierung von Anfang bis Ende analysiert, verfolgen wir systemische Korrelationen der neugebildeten adverbialen Einheit.

  • Kulturpolitik von Russland und Ungarn: Ein moderner Diskurs mit neuen Akteuren
    11 p.
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    Die Autorinnen des Artikels weisen darauf hin, dass wissenschaftliche Gesellschaften, soziale und politische Organisationen sowie staatliche Institutionen eine besondere Aufmerksamkeit  dem kulturpolitischen Diskurs unserer Zeit widmen.Es ist eine Art symbolischer Kampf und Wettbewerb entstanden, die einen neuen Ansatz zur Strukturierung der Kulturpolitik erfordern.Der Artikel zeigt, wie dieser Bedarf eine Entwicklung der russisch-ungarischen Zusammenarbeit im Bereich der Kultursektoren und des kulturellen Erbes resultiert hat.Expertengruppen und nichtstaatliche Organisationen sind zu wichtigen Faktoren als Subjekte der kulturpolitischen Struktur geworden.Damit gewann die Leo Tolstoi-Vereinigung für ungarisch-russische Zusammenarbeit eine Schlüsselrolle.

    Die Autoren heben die allgemeinen Hauptfragen der heutigen Kulturpolitik hervor und befassen sich getrennt mit einem wissenschaftlichen Projekt zwischen zwei Ländern, Russland und Ungarn, mit dem Titel „Hygiene der Kultur”.

  • Artefaktmetaphern und Vergleiche in der modernen russischen Prosa
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    Der Artikel befasst sich mit vergleichenden Konstruktionen (Metaphern und Vergleichen), die Artefaktbezeichnungen als Vergleichsbilder einschließen. Die Analyse umfasst Werke moderner russischer Prosaschriftsteller: A. Ilitschewski, E. Vodolazkin, O. Slawnikowa, M. Schischkin, A. Wolos, D. Bykow, D. Rubina, D. Glukhovsky, A. Makuschinski, S. Sokolov, W. Pelewin, u.a. Die Schlussfolgerung ist, dass die moderne russische Prosa durch eine intensive Verwendung von Artefaktbildern als Teil von vergleichenden Konstruktionen gekennzeichnet ist. Die häufigsten sind Metaphern und Vergleiche mit Namen von Haushaltsgegenständen, Stoffen und daraus hergestellten Produkten sowie von Maschinen, Mechanismen und deren Teilen. Diese figurativen Mittel beschreiben in erster Linie eine Person, ihre Körperteile, ihr Aussehen und ihre Handlungen. Weit verbreitet sind auch vergleichende Tropen, die eine bildliche Beschreibung verschiedener natürlicher Gegebenheiten bieten. In der modernen Prosa gibt es sowohl traditionelle als auch neue Tropen, die Namen von Artefakten beinhalten, insbesondere in Bezug auf die Verwendung von Computerbegriffen und Namen neuer Realitäten, die erst vor relativ kurzer Zeit entstanden sind. Ein Merkmal moderner Prosatexte ist es, dass sich die Autoren regelmäßig an Spezifizierung und detaillierte Umwandlung von Vergleichsbildern durch Verwendung von Definitionen unterschiedlicher Art wenden. Artefaktmetaphern und Vergleiche fungieren oft als Schlüsselzeichen im Text und spielen darin eine konzeptualisierende Rolle.

  • Das Publikum der Kunst: Mythen und Realität
    13 p.
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    Das Interesse an dem Publikum entstand mit dem Auftritt der Kunst vor der Öffentlichkeit und hat seitdem nicht nur nicht nachgelassen, sondern einen zunehmend besonderen Charakter erhalten. Seit mehr als einem Jahrhundert ist das Publikum der Kunst Gegenstand systematischer wissenschaftlicher Forschung. Warum wird das Problem der Beziehung zwischen Kunst und Öffentlichkeit wieder relevant? Die Folgen der Zivilizationsveränderungen der letzten Jahrzehnte haben eindeutig gezeigt: was für eine lange Zeit wahr geschienen hatte, erweist sich auf einmal als Illusion oder Banalität in einer sich verändernden Welt. Im modernen Marktparadigma der Entwicklung der Kunstkultur erhält das Problem der Beziehung zwischen Kunst und Empfänger einen neuen Klang. Ein Theater, Museum oder Konzerthaus benötigt kein soziokulturelles Porträt des Besuchers, sondern eine Deutung der Ursachen und Merkmale seines Konsumverhaltens im breiten Kontext des kulturellen Lebens. Der erste Schritt zur Überwindung der Kommunikationsbarrieren zwischen Kunst und potenziellen Verbrauchern sollte die Ablehnung von Stereotypen und veralteten Forschungsansätzen sein.

  • Komödie mit Tränen im Hintergrund: Katharsis-Interferenz in L. S. Petruschewskajas Theaterstück „Colombinas Wohnung”
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    Der Artikel wirft die Frage der Katharsis in der modernen Dramaturgie als eine komplexe und vieldeutige ästhetische Reaktion des Lesers auf. Der Begriff „Katharsis-Interferenz” wird in dem Sinne eingeführt, dass die Kombination von zwei Arten der Katharsis – Lachen und Weinen – einen synergetischen Effekt erzeugt, der beide Reaktionen verstärkt. Die eingeführte Definition wird am Material der Analyse von Petruschewskajas Einakter „Colombinas Wohnung” überprüft, der als Modell der philosophischen Farce anerkannt ist. Es wird festgestellt, dass in der zeitgenössischen Dramaturgie an die Stelle der reinen Tränen- und Lachkatharsis deren reduzierte Ableitungen getreten sind. Offenes Lachen wird durch Ironie ersetzt und Tränen durch Gefühle der Bitterkeit oder des Bedauerns. Das analysierte Stück gilt als Modell für ein modernes Metadrama. Es verwendet nicht nur die traditionellen Figuren der Commedia dell’arte (Arlecchino, Pierrot und Colombina) in einer neuen Zeit und einer neuen Umwelt, sondern auch die Kunsttechnik des Puppentheaters und die Realien des sowjetischen Kindertheaters. Das Lachen, welches das ganze Stück begleitet, wird am Ende durch die bitter-ironische ästhetische Reaktion der Leser aufgehoben, die aus Mitgefühl mit den komischen Figuren entsteht. Sie legen sich übereinander, und schaffen das, was man die Interferenz der Katharsis nennt.

  • Kurzgeschichte von A.P. Tschechow „Der Wolf“: historisch-medizinische und archetypische Aspekte
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    Die Handlung von A. P. Tschechows Kurzgeschichte „Der Wolf“ (in der Erstausgabe hieß sie „Tollwut (Eine wahre Geschichte)“) dreht sich um die zunehmenden Angriffe von Wölfen auf Menschen in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts (nicht zufällig wurde diese Zeit als „tragische Vorfälle der wilden Tiere“ bezeichnet). Der Zeitpunkt zwischen März und Dezember 1886, in dem die Erzählung geschrieben wurde, ist kein Zufall, da die Entdeckung und erfolgreiche Erprobung des Tollwutimpfstoffs im Labor von Louis Pasteur etwa ein Jahr vor der Niederschrift von „Tollwut (Eine wahre Geschichte)“, nämlich 1885, stattfand und die ersten Pasteur-Stationen in Russland in dem Jahr eröffnet wurden. Der wichtigste Aspekt der Handlung des Werkes von A.P. Tschechow ist mit dem Bereich der Psychologie verbunden. Die Angst, die den Helden, den Gutsbesitzer Nilow, beherrscht, ist im medizinischen Sinne ein psychologisches Phänomen, und dies erklärt, warum Tschechow darauf besteht, den Wolf im Titel der zweiten Auflage der Erzählung zu betonen.Das Bild des Wolfes mit seiner archetypischen Komponente spielt eine grundlegende Rolle bei der Rekonstruktion eines klinischgenauen Angstbildes. Der wirkliche Zusammenstoß mit einem echten Wolf wird auch zum Spiegelbild des Duells mit dem „Gedankenwolf“, mit seinen eigenen Ängsten. Der Schriftsteller interessiert sich weniger für die existentielle Seite des PhänomensAngst als für die psychologische. Und das Bild des Wolfes mit seiner archetypischen Komponente spielt eine grundlegende Rolle bei der Rekonstruktion eines klinischgenauen Angstbildes.

  • System der komparativen Tropen im Roman von E. Wodolaskin
    11 p.
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    Der Artikel beschreibt das Funktionsprinzip von Metaphern und Vergleichen im Text des Romans von E. Wodolaskin „Der Pilot”. Die Tropen sind in zwei Gruppen unterteilt: konzeptuelle und nicht-handlungsbildende. Die wichtigsten semantischen Typen von komparativen Tropen werden sowohl nach ihrem Gegenstand als auch nach den Vergleichsbildern vermerkt. Es wird gezeigt, dass die komparativen Tropen in Wechselwirkung miteinander stehen und ein System innerhalb des Textes bilden. Der Aufsatz hebt die Dynamik von Metaphern und Vergleichen im Schriftwerk heraus: Sie spiegeln regelmäßig die zeitlichen Bewusstseinswechsel der Hauptfigur wider. Komparative Tropen spielen eine wichtige Rolle bei der Entfaltung der Schlüsselmotive des Romans, die mit seinen verschiedenen Plänen der Zeit und subjektiver Narration verbunden sind.

  • B. Spinoza, N. W. Gogol, J. Baudrillard: Zur Diskussion um den Theozentrismus und Anthropozentrismus
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    Das Interesse an dem Problem des Menschen, an dem Aufbau der Welt und an ihren Grundlagen bringt Spinoza, Gogol und Baudrillard trotz aller Unterschiede nahe zusammen. Wenn wir die Autoren der Reihe nach betrachten, zeichnen sich drei Haupteinstellungen ab. Spinoza: alle Seienden sind theozentrisch, wir sollen nach Verständnis des Gottes und Seiner "Erstreckungen" (nicht Schöpfungen!) in Form der Welt und des Menschen streben. Gogol: humoristisch-romantischer Kritizismus gegen die innerweltliche Irrationalität, mit Bestrebung des Autors zu einem eschatologischen Aspekt. Baudrillard: das Hineinsinken in das Pansoziale des seine Fundamente  (von der Renaissance ab) verlorenen individuellen Seienden.

    Nach Spinoza ist der Mensch, die Natur, die Welt, im allgemein die Realität im Ganzen eine Erstreckung des Gottes. Sie sind nicht "Schöpfungen"! - vielmehr Erstreckungen, eigentlich Bestandteile des Gottes, einer Art von Doppelgängern, obwohl mit weniger Gutem. Gott kann sich demnach von Dingen um Ihn, von der Außenwelt nicht abtrennen und nimmt alles, was nicht Er ist, als sich selbst wahr. Gogol dagegen bestrebte den Menschen als ein von dem Gott gesondert existierenden Wesen darzustellen, das sich sohin ändern kann (die Idee der "Toten Seelen"). Was Baudrillard betrifft, hat er nicht die "Apokalypse unserer Zeit" gepinselt? Sein ständiger marxistisch-freudianischer Jargon soll bloß einem unmittelbaren Zweck der Reformierung der sozialen Realität dienen. Baudrillards Konzept verhält sich mit post- und neoromantischer Skepsis gegen die Natur vom Menschen und Sozium. Post-marxistisch (und post-freudianisch) in Baudrillard sind seine Thesen der "Erwiderbarkeit", des "Verschenkens" – "die Gabe" (nach der Terminologie von Mauss und seiner Anhänger), d. h. Umstellung der Kommunikation  auf einen "symbolischen Tausch" in allen Bereichen der Existenz. Damit erkennt Baudrillard eine Bindung der Moderne zur Postmoderne und bestätigt Positiva der Moderne. Metamorphose der "toten Seelen" ist ein Weg, über den Gogol ebenso aus verschiedenen Aspekten nachgedacht hat und der sich den selbstzufriedenen Automaten bei Spinoza gegenübersetzt.

  • Die Psychologie der literarischen Kreativität in den Werken von Michail Arnaudow
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    Der bulgarische Wissenschaftler Michail Petrow Arnaudow (1878–1978) ist ein berühmter europäischer Forscher mit bedeutenden Beiträgen auf mehreren wissenschaftlichen Gebieten: Folklore, Geschichte der bulgarischen Literatur während der bulgarischen Wiedergeburt, vergleichende Literaturgeschichte, Literatur und Kultur des alten Indien, Theorie der Literaturwissenschaft, Geschichte der deutschen und französischen Literatur zur Zeit der Romantik usw. Der vorliegende Artikel ist seinem Beitrag zum Studium der Psychologie des literarischen Schaffens gewidmet. Die Voraussetzungen für die Bildung von Michail Arnaudow als Psychologe des Schaffens werden analysiert. Es werden mehrere Hauptetappen des wissenschaftlichen und beruflichen Weges des Wissenschaftlers identifiziert, während denen er wissenschaftliche Forschung betreibt und wissenschaftliche Arbeiten in diesem interdisziplinären Wissensgebiet erstellt. Mithilfe der historisch-psychologischen Analyse werden die allgemeinen und spezifischen Merkmale in der Entwicklung seiner Ansichten über das Wesen der Psychologie des künstlerischen Schaffens und die Bedeutung ihrer Verwendung in der Literaturkritik und in der Literaturgeschichte dargestellt.

  • Das Weltmodell im Roman von A. I. Solschenizyn „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch”
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    Im Artikel wird das Weltmodell und die Wege seiner Entstehung im Roman von A. I. Solschenizyn „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ betrachtet. Eine wichtige Rolle bei der Modelldarstellung der Welt spielen die Grundkategorien wie Freund – Feind, Licht – Dunkelheit, ein dreistufiges Prinzip. Der Raum des Lagers wird mit den Zeichen einer fremden Welt gekennzeichnet. Eigene Welt verengert sich bis an die Grenzen einer Baracke, eines Bettes und sogar eines Lochs in der Matratze. Die Struktur der Welt in dem Roman wird auch durch ein System prototypischer Darstellungen wie Tisch, Brot, Sonne, Ofen usw. widerspiegelt. Mit ihrer Hilfe werden die Vorstellungen geschafft, die einen hierarchischem Wert haben. Solschenizyn erreicht die Verallgemeinerung in hohem Grade, indem er einem speziellen Verfahren der Darstellung einer Gruppe von den handelnden Personen folgt, die bedingt als „die Gefangenen“ bezeichnet werden kann. Sie stellt verschiedene soziale Schichten, Nationalitäten, Alter dar und hat einen metonymischen Charakter: Nach dem Prinzip „ein Teil vom Ganzen“ wird das Schicksal des gesamten Staates gezeigt. Im Kontext des semantischen Komplexes „Mensch – Umwelt – ihr Zusammenwirken“ offenbart das Weltmodell in dem Roman von A. I. Solschenizyn die „menschlichen“, natürlichen und sozialen Ebenen in seiner Struktur. Der Schriftsteller komprimiert stark die Zeit und den Raum, füllt sie mit Details, die sich in der semiotischen Kraft der Verallgemeinerung unterscheiden, und erzielt so ein dreidimensionales Modell der Welt.