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  • Über die Übersetzung der Poesie
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    Poesie in andere Sprachen zu übersetzen ist im Prinzip unmöglich – dies folgt aus dem Wesen der Poesie. Die Übersetzung von Poesie in andere Sprachen ist jedoch grundsätzlich nicht unmöglich – betreffend die Notwendigkeit, kulturelle Werte zwischen verschiedenen nationalen Gemeinschaften auszutauschen. Der Übersetzer muss einen Kompromiss zwischen diesen beiden sich gegenseitig ausschließenden Bestimmungen suchen. Eine (wenn nicht die einzige) Möglichkeit, das Ziel zu erreichen, besteht darin, die Forderung nach wörtlicher Genauigkeit aufzugeben, um einen ästhetischen Effekt in einem bestimmten kulturellen und nationalen Umfeld zu erzeugen.

  • „Tschechows Landschaft“: „Der Kirschgarten“ in der russischen Poesie des XX – Anfang des XXI
    8 p.
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    Der Tschechow-Text ist einer der wesentlichen Bestandteile der russischen Poesie des späten XX. – frühen XXI. Jahrhunderts. Zu den häufigsten gehört der Verweis auf Tschechows Stück „Der Kirschgarten”. Das Drama, das am Bruchpunkt von Geschichtsepochen geschrieben wurde, korrespondiert mit der Zeit eines anderen Bruches. Es ist, warum sich W. Kornilow in seinem Gedicht „Junge Poesie” dem Tschechow-Text zuwendet. Im Gedicht manifestieren sich Vorzeichen des Wandels durch die Kategorie der Freiheit, die als unerwartete Spende während der historischen Wende ankommt. Das Hauptmotiv, das den geschichtsphilosophischen Sinn des Textes bestimmt, ist ein Zitat aus „Dem Kirschgarten”, Dialog zwischen Gajew und Firs. Mythopoetisch und symbolisch interpretiert I. Kabysch Tschechows Stück in den Gedichten „Wie weiß ist es heute in Russland!” sowie „Und der Schnee fiel unverzüglich”. Sie führt andere Zeit in den Text ein, modelliert die Realität, die den Ereignissen folgt, welche im „Kirschgarten” beschrieben sind und welche von der Autorin des Gedichts in reduzierter Weise interpretiert werden („man hat einen Gutshof zerschreddert”). Der Zerfall des Gartens, seine Vernichtung, der Verlust der Ganzheit schreiten allmählich, von Landhäusern bis zu Staub voran, wodurch  das Motiv des Verschwindens von Raum und Kultur entsteht.

  • Sprachskepsis und Sprachmagie in der Poesie von Afanassi Fet
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    Der Artikel widmet sich der Kunstphilosophie von Afanassi Fet. In Fets Poesie verbindet sich die virtuose Verwendungvon Worten mit sprachlicher Skepsis, die ein Gefühl verbaler Unaussprechlichkeit und die Apotheose des Schweigens mit sich bringt. Das Thema seiner Poesie ist das Unsagbare, das Unaussprechliche, das paradoxerweise durch impressionistische Bildlichkeit, metaphorischen Nominalismus, musikalische Effekte und metalinguistische Mittel ausdrückbar und beschreibbar wird. Fets Gedichte sind hochgradig polysemisch, die semantischen Implikationen seiner Texte erweisen sich als unerschöpflich.

  • „Doktor Schiwago“ und Leonid Pasternak
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    Der Artikel analysiert die Wertänderungen in der Kunst und Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die schöpferischen Strategien von zwei nahestehenden Personen – dem Dichter Boris Pasternak und seinem Vater, dem Maler Leonid Pasternak. Vertreter der Akademischen Kunst, Leonid Pasternak erneuerte die Tradition des Realismus, als er bei der Arbeit an den Illustrationen für den Roman „Auferstehung“ in persönlichen Kontakt mit Lew Tolstoi kam. Auf dem Weg von der Peredwischniki-Bewegung zum Impressionismus nahm er die neuesten Trends nicht auf, im Gegensatz zu seinem Sohn, der sich schon länger für Futurismus und Modernismus begeisterte. Der ästhetische Konflikt ist mit den Jahren (und der Entfernung – der Vater emigrierte in den frühen 1920er Jahren) verblasst, im Roman „Doktor Schiwago“ kehrte Boris Pasternak zur Poetik der klassischen russischen Prosa zurück. Dennoch wären die christlichen Werte, auf denen die semantische Basis des Romans beruht, dem Vater, der kurz vor Beginn der Arbeit am Roman verstarb, fremd geblieben. Die Zusammenfassung war der Roman selbst, in dem Einwirkung und Polemik zwischen Sohn und Vater, Dichter und Maler hinter dem Text versteckt sind.

  • Erotogenese und Phänomenologie der Liebe in der Ode von S. S. Bobrow „Das Reich der universellen Liebe“ (1785)
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    Unter den Genre-Konzepten der Liebe, die sich in der russischen Poesie des 18. Jahrhunderts entwickelt haben (erotiko-politischer Mythos über die Liebesbeziehungen der Herrscher – epithalamische Ode; Triumph des Körpers und der Physiologie – priapische Ode; Hedonismus – anakreontische Ode), nimmt die historiosophische Ode einen besonderen Platz ein. Einer der Vertreter dieses Genres – „Das Reich der universellen Liebe“ von S. S. Bobrow – versucht es, Eros und Geschichte zu verbinden. Ideen des Dichters-Freimaurers Bobrow über den Ursprung der Liebe gehen auf Mythen verschiedener Genese zurück. Eine andere Idee von Bobrov war, dass Liebe Licht und Harmonie in die unbelebte Natur bringt, während die lebendige Natur in seiner Gänze dem Gesetz der Liebe – einem Gesetz der Fortsetzung des Lebens untergeordnet ist. Letzten Endes erscheint die Liebe als harmonisierender kosmischer Kraft in Bobrows historiosophischer Ode.