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Die Besonderheiten der Sprachregistervielfalt sowie ihre Umsetzung im Roman „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“
Views:252Der Artikel untersucht die Sprachwerkzeuge und -techniken, die Jewgeni Popow in seinem Roman „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“ anwendet. Er trägt diverse Sprachstile und -gattungen zusammen, dadurch wird ein umfassendes linguistisches Bild der Sowjetzeit dargestellt. Popow zerstört den durch die sowjetische Ideologie und Propaganda ins Leben gerufene Mythos, die Bevölkerung unterstütze die Regierung, und hebt hervor, dass die Menschen ihre Haltung zum sowjetischen Regime durch Sprichwörter, Liedchen sowie andere Arten der Folklore geäußert haben. Der Schriftsteller gibt seine Einschätzung über das sowjetische totalitäre Regime ab, indem er eine breite Sammlung an Gedichten und Sprichwörtern, Umgangs- und Beamtensprache sowie Beispielen von Zensur und Selbstzensur zusammenstellt. Außerdem protestiert Popow, durch das Einführen eines 888 Notizen umfassenden komplexen Systems zu seinem frühen unveröffentlichten Text, gegen den Totalitarismus des linearen Textes. Dadurch äußert er seine Haltung nicht nur auf thematischer, sondern auch auf formaler Ebene.
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Die Funktion der „Autorenmaske“ im Roman „Das Herz des Patrioten oder Diverse Sendschreiben an Ferfitschkin“ von Jewgeni Popow
Views:151Das Spiel mit der Figur des Autors ist keine Erfindung der Postmoderne. Als frühere Beispiele können wir Kierkegaards Traktat „Entweder – Oder“, „Die Geschichten des verstorbenen Iwan Petrowitsch Belkin“, oder „Den feurigen Engel“ von Waleri Brjussow anführen. Gleichzeitig zeugt das Vorwort zu Popows Roman davon, dass dieses Spiel eine neue Ebene in der Postmoderne erreicht hat. Der Autor, der in der Moderne verschwindet, nachdem er auf die traditionellen Autorenpflichten verzichtet hat, kehrt in der Postmoderne zurück, um seine alte Position wieder einzunehmen. Aber er tut das nicht mehr ernsthaft, sondern versteckt sich hinter der Maske des Autors – bemerkt Malmgren, der den Begriff der „Autorenmaske“ in den wissenschaftlichen Diskurs einführte. In unserer Analyse stellen wir fest, dass die Funktion der Autorenmaske in Popows Roman darin besteht, traditionelle Vorstellungen von Autorschaft zu parodieren. Mittels der Figur des Jewgeni Anatoljewitsch verlacht der Roman einerseits den biografischen Ansatz der Literaturkritik (wonach der reale Autor eine entscheidende Rolle für das Verständnis des Textes spielt), andererseits das von Winogradow eingeführte Konzept des Autorbildes und seine späteren Varianten (demnach kann der Sinn eines literarischen Werkes nicht verstanden werden, ohne den abstrakten Autor zu offenbaren). Dadurch betont Popow, dass ein literarisches Werk nicht als Quelle unzweifelhafter Wahrheit behandelt werden kann.
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Kommentarroman als Methode zur Neuinterpretation der Vergangenheit und als Form der schriftstellerischen Reflexion (am Beispiel des Romans „Die wahre Geschichte der Grünen Musikanten“ von E. Popow)
Views:285Der Artikel zeigt, wie die Besonderheiten des Genres im Jewgeni Popows Kommentarroman „Die wahre Geschichte der grünen Musikanten“ es dem Autor ermöglichen, nicht nur seine eigenen, 20 Jahre zuvor geschriebenen Texte zu bewerten, sondern auch die gesamte Sowjetepoche zu charakterisieren. Der kommentierende Vortext spielt die Rolle eines typischen Textes der Sowjetepoche, der von den Umständen der Zeit beeinflusst geschrieben wurde: Er ist ein hervorragendes Beispiel für die Konservierung der sowjetischen Wirklichkeit, während der Kommentarstrom als eigenständiges künstlerisches Element im Werk funktioniert. Der Artikel unterteilt formell in mehrere Ebenen das komplexe und wechselwirkende System der Post-Text-Kommentare, die alle auf seine Weise einem einigen Zweck des Autors dienen: sein Verhältnis zur sowjetischen Nomenklatur auszudrücken, ein Leitmotiv, das Popows gesamtes Werk durchdringt.