Bd. 52 (2023)
Komplette Ausgabe
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Sprachwissenschaft
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Grammatische Regeln und Analogie in der natürlichen Morphologie
Views:99Analogie spielt eine bedeutende Rolle bei der Problemlösung sowie bei der Entscheidungsfindung, Argumentation, Wahrnehmung, Verallgemeinerung, Erinnerung, Kreativität, Erfindung, Vorhersage, Emotion, Erklärung, Konzeptualisierung und Kommunikation. Analogie ist nicht nur in der gewöhnlichen Sprache und im gesunden Menschenverstand wichtig (wo Sprichwörter und Redewendungen viele Beispiele für ihre Anwendung geben), sondern auch in Wissenschaft, Philosophie, Recht und Geisteswissenschaften. Dennoch verursacht sie in der Linguistik viele Unsicherheiten. Das Hauptziel meiner Arbeit ist es, die Prinzipien der natürlichen Morphologie im historischen Wandel des bulgarischen Verbs zu studieren und zu untersuchen. Diese Studie ist ein „Resümee“ darüber, wie sich grammatische Regeln und Analogien und ihre Gegensätze in der Theorie der natürlichen Morphologie auflösen. Der Gegenstand des Essays sind die historischen Variationen des bulgarischen Aorists.
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Historische Daten und heutige Sprachlandschaft der Stadt Beregowo (Region Transkarpatien, Ukraine)
Views:88Die erste Erwähnung von Beregowo stammt aus dem Jahr 1063, als der ungarische Prinz Lampert (jüngster Sohn des ungarischen Königs Béla I.) hier seinen Palast baute. Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts trug das Dorf (ab 1247 die Stadt) den Namen seines Gründers (zunächst “Lampertháza”, später “Lampertszász”). Der Name “Beregszász” erscheint erstmals im Jahre 1504 (nach anderen Quellen 1499). Der heutige ukrainische Name der Stadt ist “Berehowe” (russisch “Beregowo”), manchmal wird aber auch die alte ungarische Version “Beregszász” verwendet. Derzeit ist sie eine Stadt von regionaler Bedeutung mit etwa 26.000 Einwohnern (nach den letzten offiziellen Angaben von 2001), die in der Region Transkarpatien in der Ukraine liegt, wenige Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt.
Literaturwissenschaft
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Singularisierung des Romandiskurses in Dostojewskis ”Der Idiot” Zusammenfassung
Views:87Der Artikel untersucht Dostojewskis Romandiskurs als singuläre Einheit in dem Roman “Der Idiot”. Es scheint uns, dass dieser Diskurs vom Prinzip der Unbestimmtheit beherrscht wird, wobei die Kategorie der Subjektivität eng mit dem Romanmodell der Singularität verbunden ist. Das Ziel des Artikels ist es, die Prinzipien der Organisation der diskursiven Einheit des Romans auf der Ebene seiner Grundmetaphern zu verstehen. Solche Grundmetaphern sind “Punkt” und “Linie”.
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Historia morbi des Helden von A. P. Tschechows Erzählung “Der schwarze Mönch“: textuelle und intertextuelle Formen ihrer Präsentation
Views:81Es wird die Mehrdeutigkeit der Darstellung der Krankheit des Protagonisten “Des Schwarzen Mönchs“ und der Haltung des Autors dazu gezeigt. Wir heben die wichtige Rolle der Ironie in der Geschichte hervor, die sich aus dem historischen und literarischen Kontext und dem daraus resultierenden Intertext ergibt. Die ironische Modalität entspringt einerseits aus der Verbindung der Erzählung mit dem Frühwerk des Schriftstellers, andererseits mit den Werken anderer Autoren. Die Rolle von Gribojedows Komödie “Verstand schafft Leiden” als Katalysator für Ironie wird enthüllt. Die ironische Modalität schließt die Formulierung eines ernsten Problems der uneigentlichen Existenz des Menschen nicht aus, verleiht ihr aber einen ambivalenten Charakter. Die Verflechtung des bedingten Anfangs und des Unbedingten in der Darstellung des Helden und seiner Krankheit erlaubt es Tschechow, das ontologische Problem der Unzulänglichkeit des Selbstwertgefühls des Individuums zu stellen.
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Vom klassischen Roman zum Kriminalroman: Ein Wechsel des Genreparadigmas im Prozess der schöpferischen Rezeption
Views:87Der Artikel befasst sich mit den Fällen klassischer Texte, die ihren Gattungscharakter ändern. Die Texte verschieben sich aus dem Bereich der hohen Literatur in den Bereich der Massenliteratur, da die Fortsetzung der Handlung mit einer kriminellen Linie zur Grundtechnik wird. Das Material für die Analyse ist “Dieselbe Tatjana” von A. und S. Litwinow, sowie der Roman “Der Tod kommt nach Pemberley” von P. D. James. Ich behaupte, dass eines der bedeutendsten Genres in diesem Wechsel des Genreparadigmas die “Untersuchung des Opfers” ist, die es ermöglicht, erkennbare Bestandteile des klassischen Primärquellenmaterials zu bewahren.
Kulturwissenschaft
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Die Psychologie der literarischen Kreativität in den Werken von Michail Arnaudow
Views:105Der bulgarische Wissenschaftler Michail Petrow Arnaudow (1878–1978) ist ein berühmter europäischer Forscher mit bedeutenden Beiträgen auf mehreren wissenschaftlichen Gebieten: Folklore, Geschichte der bulgarischen Literatur während der bulgarischen Wiedergeburt, vergleichende Literaturgeschichte, Literatur und Kultur des alten Indien, Theorie der Literaturwissenschaft, Geschichte der deutschen und französischen Literatur zur Zeit der Romantik usw. Der vorliegende Artikel ist seinem Beitrag zum Studium der Psychologie des literarischen Schaffens gewidmet. Die Voraussetzungen für die Bildung von Michail Arnaudow als Psychologe des Schaffens werden analysiert. Es werden mehrere Hauptetappen des wissenschaftlichen und beruflichen Weges des Wissenschaftlers identifiziert, während denen er wissenschaftliche Forschung betreibt und wissenschaftliche Arbeiten in diesem interdisziplinären Wissensgebiet erstellt. Mithilfe der historisch-psychologischen Analyse werden die allgemeinen und spezifischen Merkmale in der Entwicklung seiner Ansichten über das Wesen der Psychologie des künstlerischen Schaffens und die Bedeutung ihrer Verwendung in der Literaturkritik und in der Literaturgeschichte dargestellt.
PDF (Russisch)149 -
Das Bild der slawischen Völker in den Tagebüchern von Albert Škarvan 1896–1926
Views:40Dieser Artikel befasst sich mit den Bildern slawischer Völker, wie sie sich aus Albert Škarvans Tagebüchern aus den Jahren 1896–1926 rekonstruiert werden können. Albert Škarvan war ein Vertreter der neuen slowakischen Intelligenz in Österreich-Ungarn Ende des 19. Jahrhunderts – erstes Drittel des 20. Jahrhunderts, ein Tolstojaner und ein christlicher Religionsphilosoph. Seine Tagebücher stammen aus 1896–1926 und wurden erst in 2019 veröffentlicht. Sie enthalten Škarvans philosophische Reflexionen über die österreichisch-ungarischen Slawen (Slowaken, Tschechen und Serben) im Vergleich mit den Russen. Er versucht, ihre historische Mission und ihr geistiges Potenzial zu bestimmen. Škarvans Tagebücher bringen auch viel kritische Meinungen und Verbesserungsvorschläge für die Situation der slawischen Völker, insbesondere Slowaken, im europäischen Maßstab ein.
Diese Studie ist ein Teil der Reihe, die der Škarvans Werke gewidmet wird.
Wissenschaftskritik
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Wechselwirkungen im Bereich Literatur und Philosophie: Berührungen zwischen der Poetik russischer und ungarischer Autoren: Dukkon Ágnes: A veszélyes szépség útjain. Eszmék, témák, kapcsolatok a klasszikus orosz irodalom világában, L Harmattan Kiadó – Uránia Ismeretterjesztő Társulat, Budapest, 2021, 340. p. ISBN: 978-963-414-702-2
Views:61Die ungarische Literaturwissenschaftlerin Ágnes Dukkon hat sich in ihrer neuen Monografie eine große Aufgabe gestellt: nachvollziehend den Transformationsprozess des Motivs der gefährlichen Schönheit [ужасная красота], die gesamte Ära der russischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts zu durchleuchten. Während sich die Arbeit auf die konkreten Übereinstimmungen verschiedener poetischer Welten konzentriert, bietet sie uns eine Interpretation der Werke von A. S. Puschkin, M. Ju. Lermontow, F. I. Tjuttschew, N. W. Gogol, I. S. Turgenew, F. M. Dostojewski, M. Je. Saltykow-Schtschedrin, N. S. Leskow und L. N. Tolstoi. Gleichzeitig berücksichtigt die Autorin der Monografie in ihren Überlegungen auch den ideologischen Kontext der künstlerischen Texte und analysiert die Zusammenhänge zwischen diesen Texten und den aktuellen philosophischen Ideen der Zeit. Von besonderem Interesse für das ungarische Publikum sind die Abschnitte des Buches, die mittels Methoden der historischen Poetik, der vergleichenden Literaturwissenschaft, der Intertextualität oder des Biografismus die Ergebnisse der Forschung im Bereich der russisch-ungarischen Beziehungen zusammenfassen. Die Leistungen der anerkannten Forscherin wären es wert, in Zukunft in eine internationale Sprache übersetzt zu werden.
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Schriftsteller-Emigranten des Imperiums: Andere Ufer der russischen Literatur und Kultur: Ideen, Poetik, Kontexte. Kollektivmonogrfie, herausgegeben von Elżbieta Tyszkowska-Kasprzak, Ilona Motiejunaite und Alfija Smirnowa, unter Mitwirkung von Maria Gei. Scriptum, Wrocław–Kraków, 2021, p. 494 ISBN 978-83-66812-37-6
Views:119Dieser Forschungsband zur russischen Emigrantenliteratur wurde im letzten Jahr vor dem Krieg veröffentlicht. Heute ist eine solche Form der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen polnischen, russischen, ukrainischen und tschechischen Wissenschaftlern nicht mehr vorstellbar. Das Thema der gemeinsamen Forschung macht das Werk noch interessanter, denn das polnische Verständnis der Mission der Emigrantenschriftsteller unterscheidet sich sehr von dem russischen. Im ersten Kapitel der Monographie mit dem Titel „Geschichte der Emigration”, finden wir interessante biografische Porträts von prominenten Persönlichkeiten wie Alexander Herzen und Gleb Struve. Im nächsten Teil des Bandes wird der Leser hauptsächlich mit ideologischen Problemen und ethnischen Stereotypen konfrontiert. Das dritte Kapitel ist den Problemen der Poetik gewidmet, und das letzte den Heterotypen. Aspekte der Analyse berühren auch die Poetik des Raums und die Imaginologie.
PDF (Russisch)108 -
Nowe dwudziestolecie (1989–2009). Rozpoznania, hierarchie, perspektywy. [Die neuen zwanziger (1989–2009). Anerkennungen, Hierarchien, Perspektiven] (Wissenschaftliche Redaktion: Hanna Gosk), Warsaw: Dom Wydawniczy Elipsa, 530 p. ISBN 978-83-7151-873-7
Views:57Der Studienband Nowe dwudziestolecie (1989–2009): Rozpoznania, hierarchie, perspektywy behandelt die zwanzig Jahre der polnischen Literatur zwischen 1989 und 2009 und ihres literarischen Wandels, außerdem vergleicht und kontrastiert er diesen Zeitraum mit den zwanzig Jahren zwischen den beiden Weltkriegen. Die beiden zwanzigjährigen Zeiträume sind dadurch verbunden, dass ihr Ausgangspunkt jeweils mit einem Datum von immenser Bedeutung für die polnische Geschichte verbunden ist: 1918 ist das Jahr, in dem Polen als Staat wieder auf der europäischen Landkarte erscheint und 1989 ist das Jahr des Systemwechsels auch in Polen. Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wird in der polnischen Literaturgeschichte als eigenständige Epoche betrachtet, während es fragwürdig ist, wie weit die in diesem Band behandelten anderen zwanzig Jahre als literarische Einheit zu betrachten sind. Die Aufsätze in diesem Buch suchen auch auf diese Frage Antworten. Der Band gliedert sich in drei große Abschnitte, von denen sich der erste vor allem mit der Theorie befasst, der zweite mit den für die polnische Literatur nach 1989 bedeutenden polnischen Merkmalen und Themen und der dritte große Abschnitt mit den Gattungsmerkmalen, die die polnische Literatur nach der Wende prägten (und immer noch prägen), aber auch zwischen den beiden Weltkriegen wichtig waren.
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Über das Geheimnis der Interpretation: Studia Humanitatis. Ars Hermeneutica. Metodologie A Theurgie Hermeneutické Interpretace IX. Kolektiv autorů. red.: Jan Vorel. Ostravská univerzita: Ostrava 2022., 148 p., ISBN: 978-80-7599-333-5
Views:48Ziel dieser Rezension ist es, den neunten Band der Reihe Studia Humanitatis. Ars Hermeneutica, herausgegeben von dem Fachbereich für Slawistik der Philosophischen Fakultät der Universität Ostrawa (Tschechische Republik), vorzustellen. Die Monographie stellt das Ergebnis der von der Abteilung regelmäßig veranstalteten Konferenzen dar. Die Aufmerksamkeit für die Kunst der Interpretation und die damit verbundene Notwendigkeit, Kunstwerke in ein komplexes Netz kultureller und historischer Kontexte zu stellen, ist ein wichtiger Teil der Bemühungen, den tiefen Kontext des künstlerischen Schaffens als solches zu verstehen und die Möglichkeit für die Rezipienten, die von einem Kunstwerk vermittelte Botschaft so genau wie möglich zu verstehen. Die Monographie lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Reihe von Aspekten des Kunstschaffens: Sie verweist auf die Umstände der Entstehung des Kunstwerks, auf die Fähigkeit des Interpreten, das Kunstwerk in den Kontext der historischen Bedingungen, unter denen es entstanden ist, einzuordnen, und auf die theoretischen Konzepte, die bei der Interpretation verwendet werden können.
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Der Held der zeitgenössischen russischen Prosa: Anna Skotnicka, Szczelina. Bohater współczesnej prozy rosyjskiej i jego światy, Wydawnictwo Uniwersytetu Jagiellońskiego, Kraków 2020, 335 s. ISBN: 978-83-233-4771-2
Views:117Diese Schrift ist eine Rezension einer Monografie der polnischen Literaturwissenschaftlerin Anna Skotnicka mit dem Titel “Die Lücke. Der Held der zeitgenössischen russischen Prosa und seine Welten”. Die Autorin betrachtet Unvollständigkeit, Abwesenheit und Bruch als Eigenschaft des Heldentums in den Werken russischer Schriftsteller des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Die Quellen dieses Zustands sind nach Ansicht der Autorin im Prozess des Zerfalls des sozialen, psychologischen und mentalen Weltbildes in einer sich verändernden Realität zu sehen, insbesondere in den historischen Veränderungen: dem Zusammenbruch der Sowjetunion sowie den politischen, kulturellen und sozialen Transformationen. Die polnische Literaturwissenschaftlerin assoziiert mit diesen Phänomenen auch den Begriff des Chaos, der für die postmoderne Wahrnehmung der Welt als unzusammenhängend, unverständlich und dem Menschen fremd charakteristisch ist. Skotnicka untersucht diese Probleme in der Prosa von Michail Kurajew, Swetlana Alexijewitsch, Roman Sentschin, Ljudmila Petruschewskaja, Ljudmila Ulizkaja, Wladimir Makanin und Michail Schischkin. Die Autorin bezieht sich auf zeitgenössische Entwicklungen in den Geisteswissenschaften, insbesondere in der Philosophie. Das Werk ist innovativ und regt zum Nachdenken über den Zustand des modernen Menschen an.
PDF (Russisch)108 -
Fragen zu Übersetzungen aus dem Russischen ins Ungarische und aus dem Ungarischen ins Russische: Studia Litteraria 2020/1-2, LIX. évfolyam. Orosz irodalom fordításokban. Debrecen 2020, 146 p. HU ISSN 0562-2867
Views:65Diese Rezension ist eine informative Besprechung der Ausgabe 2020/1-2 der literatur- und kulturwissenschaftlichen Zeitschrift Studia Litteraria. Die Sammlung von wissenschaftlichen Artikeln ist eine ausgezeichnete Quelle, um einen vielfältigen und ausführlichen Blick auf die aktuellen Fragen der Übersetzung und auf die Gegenwartsliteratur zu werfen. Die AutorInnen der Artikel sind praktizierende ÜbersetzerInnen, d.h. die allgemeinen Leitlinien werden anhand ihrer eigenen, konkreten Arbeit und praktischen Erfahrung erläutert. Ziel der Rezension ist es, den Leser kurz in die Inhalte der Forschungsarbeiten einzuführen, die zur besseren Übersichtlichkeit in Kategorien gegliedert wurden.