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Imaginäre und reale Brücken als verbindende Elemente in kommunalen Beziehungen?
209-232Views:14Im Zusammenhang mit Städtepartnerschaften und anderen internationalen Kontakten wird oft von Brücken gesprochen. Im Allgemeinen wird dieses Wort positiv konnotiert, denn Brücken ermöglichen Interaktion und Kommunikation und schaffen im Idealfall enge Beziehungen. Vor allem in öffentlichen Erklärungen wird ihre verbindende Bedeutung hervorgehoben und gefeiert. Während zumeist von Brücken im metaphorischen Sinne die Rede ist, handelt es sich in einigen Fällen um reale Bauwerke, die zum Beispiel einem bestimmten Partner gewidmet sind, oder zwischen zwei Partnergemeinden aus verschiedenen Staaten stehen. Während die Bedeutung der ersteren im Symbolischen liegt, erfüllen die letzteren auch eine Funktion im eigentlichen Sinne. Im übertragenen Sinne können auch gemeinsame Elemente des täglichen Lebens eine Brücke bilden und Menschen zusammenführen, wie z. B. Bräuche, Herkunft, wirtschaftliche Einkommensquellen, geografische Lage und historische Erfahrungen. Reale Brücken können nicht nur Menschen und Städte verbinden, sondern auch als Denkmäler fungieren, die eine Beziehung immer wieder in Erinnerung rufen.
Anhand der Beschreibung ausgewählter Beispiele von imaginären und realen Brücken geht der Artikel auch auf folgende Fragen ein: Ist die Brückenmetapher meist nur eine leere Floskel? Wie werden bildliche und tatsächliche Brücken von der Öffentlichkeit wahrgenommen? Sind imaginäre Brücken (z. B. einschlägige Aktivitäten, alltagskulturelle Ähnlichkeiten) und physische Brücken wirklich verbindende Elemente in der europäischen Vielfalt? Inwiefern sind sie hilfreich, um das Fremde zu verstehen? Der Artikel bezieht sich vor allem auf langjährige Forschungen des Autors zu Städte- und Gemeindepartnerschaften, aber auch auf einige andere bilaterale Beziehungen im mitteleuropäischen Kontext. Als Quellen dienen Beobachtungen, Umfragen, Medienauswertungen und andere Recherchemittel.