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Europäische Traditionen

Die sich wandelnden Gesellschaften der europäischen Nationen verfügen im 21. Jahrhundert über ein vielfältiges kulturelles Erbe. Dieses reicht oft auf eine lange Geschichte zurück, manchmal jedoch basiert es auf neuen Traditionselementen. Es gibt Bräuche, die seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten bestehen und deren Träger und begründende Ereignisse lokale, regionale, nationale oder sogar grenzüberschreitende Bezüge aufweisen können. Die Bräuche können fast unverändert oder teilweise modifiziert sein; manchmal werden vergessene Bräuche der Vorfahren wiederbelebt (mit Hilfe der unterschiedlichsten klassischen und modernen Methoden des Erkennens und Erlebens) und diese Bräuche integrieren sich mit der Zeit in die neue technische Umgebung oder in das sich intensiv verändernde Lebensumfeld. Die Traditionselemente sind oft ausschließlich mit einer bestimmten Nationalität verbunden, enthalten aber manchmal auch Merkmale, die Teil der Kulturen anderer Länder sind. Ähnliche Bräuche, die sich in die Einheit der europäischen Folklore einfügen, können parallel und auch zu unterschiedlichen Zeiten existieren. In diesen Bräuchen können wir Ähnlichkeiten erkennen, welche die kulturellen Eigenschaften mehrerer Nationen bestimmen, während die spezifischen Unterschiede der einzelnen Gebiete/Nationen auch einen geographischen und zugleich kulturellen Raum erkennen lassen. Mit diesen Unterschieden können gesellschaftliche und materielle Merkmale verbunden sein oder umgekehrt kann sich ein Ritual oder ein folkloristisches Element zu einem bestimmten materiellen oder gesellschaftlichen Phänomen entwickeln, das in seiner Einheit die kulturellen Besonderheiten und Verhaltensweisen der jeweiligen Region prägen kann.

Im Fokus der Ausgabe der EFC 2025 stehen sowohl die räumlichen als auch die zeitlichen vernetzten Dimensionen von Erscheinungsformen der Tradition sowie die kulturellen Prägungen des Zusammenlebens verschiedener Nationalitäten, basierend auf dem vielschichtigen kulturellen und geistigen Erbe des multikulturellen Europas. Außerdem möchten wir die Forschungs-erkenntnisse der letzten Jahrzehnte mit den gegenwärtigen theoretischen Perspektiven ins Verhältnis setzen.

Wir erwarten Beiträge zu folgenden Themenbereichen:

· die wiederkehrenden Fragen nach der Interpretation der Tradition und die Persönlichkeiten, die sich mit diesen Fragen wissenschaftlich beschäftigen;

· die Wege zur Wiederentdeckung nationaler und lokaler Werte;

· die Personen, die die Traditionen in der europäischen Folkloristik vermitteln, beschreiben und kritisch betrachten, unter Berücksichtigung der Bemühungen der Laien und der Wissenschaftsgemeinde zur Archivierung, Musealisierung und zur Herstellung von Kulturerbe;

· die Personen und Gemeinschaften, die diese Traditionselemente bewahren und die Gegenstände, die mit diesen Elementen verbunden sind

· Ähnlichkeiten und Unterschiede in der europäischen Folklore;

· die Traditionen, die als Erbe einzelner Völker betrachtet werden;

· die Frage nach neuen Formaten im Bereich der schriftlichen und materiellen Kultur;

· neue Orte und Bereiche, die bei der Weitergabe und Aufrechterhaltung von Traditionen eine Rolle spielen;

· die Rolle der historischen und angewandten Ethnographie in der europäischen Kultur;

· das Verhältnis lokaler Gemeinschaften zu ihrer traditionellen Vergangenheit.

Forschungsbeiträge sind sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache willkommen.

Die Aufsätze werden bis zum 1. April 2025 erbeten.

 

Bitte beachten Sie die einschlägigen Hinweise zur Manuskriptgestaltung und überprüfen Sie vor Einreichung, ob Ihre Arbeit unseren Gestaltungsrichtlinien entspricht. https://ojs.lib.unideb.hu/ethnographica/about/submissions

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