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  • Angelika Molnar: Text, Genre, Wort. Studien zur russischen Literatur des 19.-21. Jahrhunderts. Moskau, Azbukovnik, 2022, 424 S.ISBN 978-5-91172-221-0
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    Diese Rezension enthält eine kritische Analyse des neuen Buches von Angelika Molnár, ihrer Monografie „Text, Gattung, Wort. Studien zur russischen Literatur des 19.-21. Jahrhunderts”. In Molnárs Buch wird das methodologische Hauptprinzip klar angegeben – dies ist die diskursive Poetik, die gut funktioniert, wenn man Intertexte im Rahmen sowohl großer als auch kleiner literarischer und historischer Serien untersucht. Daher wird die russische Literatur vom Forscher als ein einziger Text betrachtet, in dem das „Alte“ durch das „Neue“ aktualisiert wird. Die Rezension betont die Bedeutung der Monografie, die zunächst eine aktuelle Lektüre russischer Klassiker im Kontext der Moderne bietet. Das Buch ist sowohl für einen professionellen Forscher der russischen Literatur als auch für jeden interessant, der sich für die russische Kultur und das russische Weltbild interessiert.

  • Lehrer, Forscher und Übersetzer in einer Person. Zum sechzigsten Geburtstag von József Goretity
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    József Goretity arbeitet seit 1985 am Institut für Slawistik an der Universität Debrecen, seit 2012 ist er dessen Direktor.Während dieser Zeit lehrte er auch am Lehrstuhl für Komparatistik, wo er Kurse über westeuropäische und russische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts gab, insbesondere zu Themen der romantischen Tradition und der Mythopoetik. Im Jahre 1996 wurde er zum Leiter des Lehrstuhls für Komparatistik ernannt.Während dieser Zeit, von 1992 bis 1999, lehrte er auch an der Philologischen Fakultät der Universität Miskolc. Neben seiner Lehrtätigkeit sticht József Goretitys besonders fruchtbare Arbeit als Übersetzer hervor. Er ist der ungarischsprachige Vermittler von hervorragenden russischen Autoren wie Narine Abgarjan, Sergei Dowlatow, Wiktor Jerofejew, Wiktor Pelewin, Ljudmila Petruschewskaja, Juri Poljakow, Grigori Rjaschski, Marina Stepnowa, Alexander Terechow und Ljudmila Ulizkaja. Neben belletristischer Prosa beschäftigt er sich auch mit der Übersetzung literatur- und kulturwissenschaftlicher Werke, unter anderem übersetzte er die Monographie von P. P. Aprischko zur Geschichte der russischen Philosophie. Die bedeutendsten wissenschaftlichen Werke von József Goretity sind Idézet, paródia és mítosz Fjodor Szologub két regényében („Zitat, Parodie und Mythos in zwei Romanen von Fjodor Sologub“) und Töredékesség és teljességigény. Huszadik századi orosz prózai művek értelmezése („Fragmentarität und das Bedürfnis nach Vollständigkeit. Interpretation russischer Prosawerke des 20. Jahrhunderts“). Im Jahre 2014 wurde er mit der Puschkin-Medaille vom Präsidenten der Russischen Föderation ausgezeichnet; 2019 erhielt er die prestigeträchtige staatliche Auszeichnung, das Goldene Verdienstkreuz Ungarns.

  • N. W Gogols „Wij“ und L. N. Tolstois „Krieg und Frieden“ im W. W. Majakowskis Gedicht „Krieg und Frieden“
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    Die Darstellung in Form einer fiktiven „absoluten Einheit“ – des neuen Wij – in Majakowskis Gedicht „Krieg und Frieden“ zeigt die Infernalität eines neuen Typs im Vergleich zu Gogol. Majakowskis Gedanke ist das Gegenteil von Tolstois Pazifismus und der Idee des „ewigen Friedens“ (der Roman „Krieg und Frieden“). Im Gegensatz zu Tolstoi, der sich weigert, die wahre Vielfalt der Manifestationen des Menschen und des menschlichen Prinzips zu bemerken und anzuerkennen, reduziert Majakowski alle Menschen, ihre Gedanken und Sorgen auf ihre persönlichen Ideen.

  • Die Formeln der weiblichen Archetypen
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    Die Religionsphilosophie und die Gestaltung der ästhetischen Erfahrungen des russischen „Silbernen Zeitalters“ wurden maßgeblich von der Ideologie, Sophiologie und Liebesphilosophie Wladimir Solowjows beeinflusst. Obwohl sich der russische Nobelpreisträger und Exilschriftsteller Iwan Bunin bewusst von den ideologischen und poetischen Bestrebungen des russischen Symbolismus distanzierte, sind die philosophischen Wurzeln von Bunins Prosa nach 1910 in der russischen Religionsphilosophie und den Lehren der östlichen Religionsphilosophien (Buddhismus und Taoismus) zu finden. Bunins Liebesphilosophie wird grundlegend von seiner dualistischen Weltanschauung geprägt, wo in den „engelhaften“ und „dämonischen“ Gegensatzpaaren seiner weiblichen Figuren spiegelt sich die „himmlische“ und „irdische“ Liebesdichotomie wider. Weil die erstere die Verkörperung des unerreichbaren Ideals des Ewig-Weiblichen ist, ist die letztere, die Femme Fatale, die Trägerin der Körpergenüsse, der Sexualität. Unter den weiblichen Heldinnen des Autors befinden sich der Avatar der Weisen Frau (als Verkörperung jener uralten, archaischen Weisheit) oder die Emanation der Isis (als Verkörperung der kosmischen Energie über den Gesetzen von Leben und Tod auf der Erde). Und wie die Symbole von Yin und Yang in der chinesischen Philosophie bergen auch Bunins Frauenfiguren etwas von ihrem eigenen Gegensatzpaar in sich.

  • Charms – Gogol – Dostojewskij (“Die Alte” – “Wij” – “Schuld und Sühne”)
    14 p.
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    In Bezug auf historische Poetik und Intertextualität gibt es Parallelen zwischen Erzählungen „Die Alte” von D. Charms, „Wij” von N. Gogol und „Schuld und Sühne” von F. Dostojewskij.Wenn wir die drei Autoren vergleichen, können wir Gemeinsamkeiten in der Metamorphose der hässlichen alten Hexenfigur entdecken, die in mythopoetische, historisch-philosophische und sozialhistorische Kontexte eingebettet wird.In Bezug auf die von ihren Anhängern erstellten Texte wird der Begriff „Post-Text“ eingeführt, womit die dialogischen Konnotationen in der literarischen Evolution zu meinen ist.Wir gehen auch auf die Rolle der „Scheitelpunktkomposition” (ein Begriff, der von W. M. Schirmunski geprägt wurde) in den Werken der Moderne / Avantgarde ein.

  • Die Psychologie der literarischen Kreativität in den Werken von Michail Arnaudow
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    Der bulgarische Wissenschaftler Michail Petrow Arnaudow (1878–1978) ist ein berühmter europäischer Forscher mit bedeutenden Beiträgen auf mehreren wissenschaftlichen Gebieten: Folklore, Geschichte der bulgarischen Literatur während der bulgarischen Wiedergeburt, vergleichende Literaturgeschichte, Literatur und Kultur des alten Indien, Theorie der Literaturwissenschaft, Geschichte der deutschen und französischen Literatur zur Zeit der Romantik usw. Der vorliegende Artikel ist seinem Beitrag zum Studium der Psychologie des literarischen Schaffens gewidmet. Die Voraussetzungen für die Bildung von Michail Arnaudow als Psychologe des Schaffens werden analysiert. Es werden mehrere Hauptetappen des wissenschaftlichen und beruflichen Weges des Wissenschaftlers identifiziert, während denen er wissenschaftliche Forschung betreibt und wissenschaftliche Arbeiten in diesem interdisziplinären Wissensgebiet erstellt. Mithilfe der historisch-psychologischen Analyse werden die allgemeinen und spezifischen Merkmale in der Entwicklung seiner Ansichten über das Wesen der Psychologie des künstlerischen Schaffens und die Bedeutung ihrer Verwendung in der Literaturkritik und in der Literaturgeschichte dargestellt.

  • B. Spinoza, N. W. Gogol, J. Baudrillard: Zur Diskussion um den Theozentrismus und Anthropozentrismus
    13 p.
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    Das Interesse an dem Problem des Menschen, an dem Aufbau der Welt und an ihren Grundlagen bringt Spinoza, Gogol und Baudrillard trotz aller Unterschiede nahe zusammen. Wenn wir die Autoren der Reihe nach betrachten, zeichnen sich drei Haupteinstellungen ab. Spinoza: alle Seienden sind theozentrisch, wir sollen nach Verständnis des Gottes und Seiner "Erstreckungen" (nicht Schöpfungen!) in Form der Welt und des Menschen streben. Gogol: humoristisch-romantischer Kritizismus gegen die innerweltliche Irrationalität, mit Bestrebung des Autors zu einem eschatologischen Aspekt. Baudrillard: das Hineinsinken in das Pansoziale des seine Fundamente  (von der Renaissance ab) verlorenen individuellen Seienden.

    Nach Spinoza ist der Mensch, die Natur, die Welt, im allgemein die Realität im Ganzen eine Erstreckung des Gottes. Sie sind nicht "Schöpfungen"! - vielmehr Erstreckungen, eigentlich Bestandteile des Gottes, einer Art von Doppelgängern, obwohl mit weniger Gutem. Gott kann sich demnach von Dingen um Ihn, von der Außenwelt nicht abtrennen und nimmt alles, was nicht Er ist, als sich selbst wahr. Gogol dagegen bestrebte den Menschen als ein von dem Gott gesondert existierenden Wesen darzustellen, das sich sohin ändern kann (die Idee der "Toten Seelen"). Was Baudrillard betrifft, hat er nicht die "Apokalypse unserer Zeit" gepinselt? Sein ständiger marxistisch-freudianischer Jargon soll bloß einem unmittelbaren Zweck der Reformierung der sozialen Realität dienen. Baudrillards Konzept verhält sich mit post- und neoromantischer Skepsis gegen die Natur vom Menschen und Sozium. Post-marxistisch (und post-freudianisch) in Baudrillard sind seine Thesen der "Erwiderbarkeit", des "Verschenkens" – "die Gabe" (nach der Terminologie von Mauss und seiner Anhänger), d. h. Umstellung der Kommunikation  auf einen "symbolischen Tausch" in allen Bereichen der Existenz. Damit erkennt Baudrillard eine Bindung der Moderne zur Postmoderne und bestätigt Positiva der Moderne. Metamorphose der "toten Seelen" ist ein Weg, über den Gogol ebenso aus verschiedenen Aspekten nachgedacht hat und der sich den selbstzufriedenen Automaten bei Spinoza gegenübersetzt.

  • Wechselwirkungen im Bereich Literatur und Philosophie: Berührungen zwischen der Poetik russischer und ungarischer Autoren: Dukkon Ágnes: A veszélyes szépség útjain. Eszmék, témák, kapcsolatok a klasszikus orosz irodalom világában, L Harmattan Kiadó – Uránia Ismeretterjesztő Társulat, Budapest, 2021, 340. p. ISBN: 978-963-414-702-2
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    Die ungarische Literaturwissenschaftlerin Ágnes Dukkon hat sich in ihrer neuen Monografie eine große Aufgabe gestellt: nachvollziehend den Transformationsprozess des Motivs der gefährlichen Schönheit [ужасная красота], die gesamte Ära der russischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts zu durchleuchten. Während sich die Arbeit auf die konkreten Übereinstimmungen verschiedener poetischer Welten konzentriert, bietet sie uns eine Interpretation der Werke von A. S. Puschkin, M. Ju. Lermontow, F. I. Tjuttschew, N. W. Gogol, I. S. Turgenew, F. M. Dostojewski, M. Je. Saltykow-Schtschedrin, N. S. Leskow und L. N. Tolstoi. Gleichzeitig berücksichtigt die Autorin der Monografie in ihren Überlegungen auch den ideologischen Kontext der künstlerischen Texte und analysiert die Zusammenhänge zwischen diesen Texten und den aktuellen philosophischen Ideen der Zeit. Von besonderem Interesse für das ungarische Publikum sind die Abschnitte des Buches, die mittels  Methoden der historischen Poetik, der vergleichenden Literaturwissenschaft, der Intertextualität oder des Biografismus die Ergebnisse der Forschung im Bereich der russisch-ungarischen Beziehungen zusammenfassen. Die Leistungen der anerkannten Forscherin wären es wert, in Zukunft in eine internationale Sprache übersetzt zu werden.

  • Verurteilslosigkeit und / oder Vergebung: Anmerkungen zur Theologie von L. N. Tolstoi im Licht der Philosophie von I. Kant und M. M. Bachtin
    10 p.
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    Der Artikel wirft das Problem der Beziehung zwischen Verurteilslosigkeit und Vergebung in der Welt von L. Tolstoi, und zwar im Lichte der Philosophie von Kant und Bachtin. Der Autor kommt der Schlussfolgerung, dass nach Tolstois Ansicht die Verurteilslosigkeit eine höhere Kategorie als die Vergebung bildet.

  • Rácz Ildikó Mária: A lét és a szerelem szentsége. Ivan Bunyin művészi világképe. L’Harmattan, Budapest 2020, 373 p. ISBN 978-963-414-681-0
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    Die Rezension enthält eine kritische Analyse der Bunin-Monographie von Ildikó Mária Rácz (Das Heiligtum des Seins und der Liebe. Das künstlerische Weltbild von Iwan Bunin. L’Harmattan, Budapest 2020, 373 p. ISBN 978-963-414-681-0). Die Autorin der Rezension bespricht die wichtigsten Themen des Buchs, zum Beispiel, den Einfluss der klassischen russischen Literatur auf Bunin (Turgenew, Tolstoi, Tschechow, Tjuttschew), die Rolle der östlichen Philosophie in der Entwicklung des künstlerischen Denkens von Bunin, den Zusammenhang zwischen den modernen Konzeptionen der Psychologie (Freud, Jung) und den Erzählungen „Mitjas Liebe” und „Die Grammatik der Liebe”.

  • Ангелика Молнар: Рецепция и анализ текста. Избранные работы. Москва, Азбуковник, 2023, 447 с. ISBN 978-5-91172-236-4
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    Die Rezension befasst sich mit einem neuen Buch der ungarischen Forscherin Angelika Molnár über die klassische russische Literatur des 19. Jahrhunderts. In dem Buch analysiert Molnár die Werke von Puschkin, Lermontow, Turgenew, Tolstoi und Tschechow im Kontext von Querverbindungen mit der Literatur des 20–21. Jahrhunderts (Ulizkaya, Akunin usw.). Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Prinzipien der Textgenerierung durch das Prisma der diskursiven Poetik. Das Buch enthält auch eine umfassende Darstellung von Geschichte der ungarischen Rezeption russischer Klassiker. Die Interpretationen der Schriften offenbaren ungewöhnliche Zusammenhänge zwischen den Werken und zeigen die Besonderheit der Poetik der Autoren auf neue Weise.

  • Der Chronotopos von O.E. Mandelstams Versen vom unbekannten soldaten
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    Der Chronotopos von O.E. Mandelstams Versen vom unbekannten soldaten hat mindestens drei Ebenen: 1) die Ebene des inneren Zeit-Raums, der dem Subjekt, dem Autor-Helden, immanent ist; es ist die Ebene der subjektiven Brechung von Ereignissen im individuellen Bewusstsein/Denken; 2) die Ebene des äußeren Zeit-Raums: der historische und natürliche Beginn des Weltlebens (historischer und physischer Kosmos) in ihrer Korrelation; hier wird das Weltleben so dargestellt, als wäre es „an sich”, außerhalb seiner Wahrnehmung von außen, 3) die mythisch-symbolische Dimension, die durch die beiden anderen hindurchscheint; die Ereignisse werden hier in ihrem allegorischen Gehalt, auch unter dem Aspekt der Kulturphilosophie und Intertextualität, als eine Art „neue Mythologie”  interpretiert.