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  • Angelika Molnar: Text, Genre, Wort. Studien zur russischen Literatur des 19.-21. Jahrhunderts. Moskau, Azbukovnik, 2022, 424 S.ISBN 978-5-91172-221-0
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    Diese Rezension enthält eine kritische Analyse des neuen Buches von Angelika Molnár, ihrer Monografie „Text, Gattung, Wort. Studien zur russischen Literatur des 19.-21. Jahrhunderts”. In Molnárs Buch wird das methodologische Hauptprinzip klar angegeben – dies ist die diskursive Poetik, die gut funktioniert, wenn man Intertexte im Rahmen sowohl großer als auch kleiner literarischer und historischer Serien untersucht. Daher wird die russische Literatur vom Forscher als ein einziger Text betrachtet, in dem das „Alte“ durch das „Neue“ aktualisiert wird. Die Rezension betont die Bedeutung der Monografie, die zunächst eine aktuelle Lektüre russischer Klassiker im Kontext der Moderne bietet. Das Buch ist sowohl für einen professionellen Forscher der russischen Literatur als auch für jeden interessant, der sich für die russische Kultur und das russische Weltbild interessiert.

  • Zoomorphische Metaphern und Vergleiche in der modernen russischen Prosa
    17 p.
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    Der Artikel präsentiert den Hauptkreis der am häufigsten verwendeten zoonymischen Bilder in der modernen russischen Prosa und ordnet sie unter thematische Gruppen von Klasse „Tiere”. Es werden charakteristische Träger von Metaphern und Vergleichen bezeichnet, typische Trends ihres Auftretens in literarischen Texten dargestellt. Durch Vergleich mit traditionellen Bildern im Vokabular von Metaphern und Gleichnissen früherer russischen Literatur sowie mit der metaphorischen Anwendungen von Zoonymen in den sprachlichen Abbildungen der Welt im Russischen, aufgrund Materialien des sprachlichen-kulturellen Wortschatzes, werden die Hauptentwicklungsrichtungen der zoomorphischen Tropen in der modernen russischen Literatur abgezeichnet. Einige Aspekte der textlichen Funktionsweise zoomorpischer Tropen werden untersucht: individuelle Präferenzen bei der Auswahl einer Gruppe, ihre erläuternde Rolle im Text. Als Ergebnis bekommen wir eine Vorstellung von einem ziemlich bedeutenden Fragment des bildlichen Ausdrucks der Welt in der modernen russischen Prosa.

  • Geschichte der russischen Literatur für fortgeschrittene Leser–mit vielen Textabbildungen: Lukjanowa, I.: Жила-была русская литература. От Древней Руси до XX века. Издательство АСТ, 2023,Москва. 352с. ISBN 978-5-17-154945-9
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    Das Buch von I. Lukjanowa „Es war einmal die russische Literatur. Von der alten Rus bis zum XX. Jahrhundert” wurde 2023 veröffentlicht. Die Autorin ist eine auf russische Literatur spezialisierte Journalistin mit einer ganz eigenen Perspektive. Das Ziel unserer Rezension ist es, einerseits zu bestimmen, welchem Genre Lukjanowas Buch zuzuordnen ist, und andererseits herauszufinden, worin seine Einzigartigkeit besteht und sich manifestiert.

  • Schriftsteller-Emigranten des Imperiums: Andere Ufer der russischen Literatur und Kultur: Ideen, Poetik, Kontexte. Kollektivmonogrfie, herausgegeben von Elżbieta Tyszkowska-Kasprzak, Ilona Motiejunaite und Alfija Smirnowa, unter Mitwirkung von Maria Gei. Scriptum, Wrocław–Kraków, 2021, p. 494 ISBN 978-83-66812-37-6
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    Dieser Forschungsband zur russischen Emigrantenliteratur wurde im letzten Jahr vor dem Krieg veröffentlicht. Heute ist eine solche Form der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen polnischen, russischen, ukrainischen und tschechischen Wissenschaftlern nicht mehr vorstellbar. Das Thema der gemeinsamen Forschung macht das Werk noch interessanter, denn das polnische Verständnis der Mission der Emigrantenschriftsteller unterscheidet sich sehr von dem russischen. Im ersten Kapitel der Monographie mit dem Titel „Geschichte der Emigration”, finden wir interessante biografische Porträts von prominenten Persönlichkeiten wie Alexander Herzen und Gleb Struve. Im nächsten Teil des Bandes wird der Leser hauptsächlich mit ideologischen Problemen und ethnischen Stereotypen konfrontiert. Das dritte Kapitel ist den Problemen der Poetik gewidmet, und das letzte den Heterotypen. Aspekte der Analyse berühren auch die Poetik des Raums und die Imaginologie.

  • Wechselwirkungen im Bereich Literatur und Philosophie: Berührungen zwischen der Poetik russischer und ungarischer Autoren: Dukkon Ágnes: A veszélyes szépség útjain. Eszmék, témák, kapcsolatok a klasszikus orosz irodalom világában, L Harmattan Kiadó – Uránia Ismeretterjesztő Társulat, Budapest, 2021, 340. p. ISBN: 978-963-414-702-2
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    Die ungarische Literaturwissenschaftlerin Ágnes Dukkon hat sich in ihrer neuen Monografie eine große Aufgabe gestellt: nachvollziehend den Transformationsprozess des Motivs der gefährlichen Schönheit [ужасная красота], die gesamte Ära der russischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts zu durchleuchten. Während sich die Arbeit auf die konkreten Übereinstimmungen verschiedener poetischer Welten konzentriert, bietet sie uns eine Interpretation der Werke von A. S. Puschkin, M. Ju. Lermontow, F. I. Tjuttschew, N. W. Gogol, I. S. Turgenew, F. M. Dostojewski, M. Je. Saltykow-Schtschedrin, N. S. Leskow und L. N. Tolstoi. Gleichzeitig berücksichtigt die Autorin der Monografie in ihren Überlegungen auch den ideologischen Kontext der künstlerischen Texte und analysiert die Zusammenhänge zwischen diesen Texten und den aktuellen philosophischen Ideen der Zeit. Von besonderem Interesse für das ungarische Publikum sind die Abschnitte des Buches, die mittels  Methoden der historischen Poetik, der vergleichenden Literaturwissenschaft, der Intertextualität oder des Biografismus die Ergebnisse der Forschung im Bereich der russisch-ungarischen Beziehungen zusammenfassen. Die Leistungen der anerkannten Forscherin wären es wert, in Zukunft in eine internationale Sprache übersetzt zu werden.

  • Lehrer, Forscher und Übersetzer in einer Person. Zum sechzigsten Geburtstag von József Goretity
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    József Goretity arbeitet seit 1985 am Institut für Slawistik an der Universität Debrecen, seit 2012 ist er dessen Direktor.Während dieser Zeit lehrte er auch am Lehrstuhl für Komparatistik, wo er Kurse über westeuropäische und russische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts gab, insbesondere zu Themen der romantischen Tradition und der Mythopoetik. Im Jahre 1996 wurde er zum Leiter des Lehrstuhls für Komparatistik ernannt.Während dieser Zeit, von 1992 bis 1999, lehrte er auch an der Philologischen Fakultät der Universität Miskolc. Neben seiner Lehrtätigkeit sticht József Goretitys besonders fruchtbare Arbeit als Übersetzer hervor. Er ist der ungarischsprachige Vermittler von hervorragenden russischen Autoren wie Narine Abgarjan, Sergei Dowlatow, Wiktor Jerofejew, Wiktor Pelewin, Ljudmila Petruschewskaja, Juri Poljakow, Grigori Rjaschski, Marina Stepnowa, Alexander Terechow und Ljudmila Ulizkaja. Neben belletristischer Prosa beschäftigt er sich auch mit der Übersetzung literatur- und kulturwissenschaftlicher Werke, unter anderem übersetzte er die Monographie von P. P. Aprischko zur Geschichte der russischen Philosophie. Die bedeutendsten wissenschaftlichen Werke von József Goretity sind Idézet, paródia és mítosz Fjodor Szologub két regényében („Zitat, Parodie und Mythos in zwei Romanen von Fjodor Sologub“) und Töredékesség és teljességigény. Huszadik századi orosz prózai művek értelmezése („Fragmentarität und das Bedürfnis nach Vollständigkeit. Interpretation russischer Prosawerke des 20. Jahrhunderts“). Im Jahre 2014 wurde er mit der Puschkin-Medaille vom Präsidenten der Russischen Föderation ausgezeichnet; 2019 erhielt er die prestigeträchtige staatliche Auszeichnung, das Goldene Verdienstkreuz Ungarns.

  • Teffi: die Frau und die Schriftstellerin – ein Porträt aus Übersee
    6 p.
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    204

    Diese Rezension offenbart die konzeptionelle und inhaltliche Seite des Buches, das die amerikanische Literaturwissenschaftlerin E. Haber dem Leben und Werk von Nadeschda Teffi (1872-1952) widmete. Bis heute ist es die einzige Monografie über Teffi auf der Welt. Beachtenswert ist die Empfindlichkeit, mit der die Forscherin die historische und literaturwissenschaftliche Herangehensweisen zusammenfügt. Sie rekonstruiert vor dem Hintergrund weltbewegender Ereignisse der russischen Geschichte – drei Revolutionen, Weltkriege, erste Welle der Emigration – die Biografie einer seltenen Individualität und talentvollen Schriftstellerin. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Analyse, in der E. Haber Teffi’s künstlerische Entwicklung verfolgt – wie sich Figuren und  Handlungen, Betonungen im Werk und Teilnehmen der Autorin ändern. Die Rezension erleuchtet die Einzigkeit des Buches und die hohe Professionalität der Autorin.

  • Neue Tendenzen bei der Verwendung von Metaphern und Vergleichen aus dem kulinarischen Vokabular in der zeitgenössischen russischen Prosa
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    Der Artikel beschäftigt sich mit Metaphern und Vergleichen in der zeitgenössischen russischen Prosa, die mit dem kulinarischen Wortschatz verbunden sind. Das Ziel des Aufsatzes ist es, neue Tendenzen in der Verwendung solcher komparativen Konstruktionen in der modernen Prosa im Vergleich zu der früheren Entwicklungsperiode der russischen Literatur aufzuzeigen. Die Arbeit umreißt den Kreis der wichtigsten thematischen Gruppen von Speisen- und Getränkenamen in Prosatexten, und bezeichnet Veränderungen in deren Zusammensetzung und Charakter. Wir identifizieren neue Elemente in den semantischen Klassen der Schlüsselwörter von Metaphern und Vergleichen. Es wird eine für die moderne Prosa typische Tendenz zur Differenzierung und Konkretisierung von Vergleichsbildern in den betrachteten Konstruktionen festgestellt, dabei bestimmen wir die Mittel zu ihrer Realisierung (Gattungsbezeichnungen und konkretisierende Ergänzungen). Der Artikel beleuchtet neue Vergleichsobjekte und Bildparallelen, die in der zeitgenössischen Prosa verwendet werden.

  • Ангелика Молнар: Рецепция и анализ текста. Избранные работы. Москва, Азбуковник, 2023, 447 с. ISBN 978-5-91172-236-4
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    Die Rezension befasst sich mit einem neuen Buch der ungarischen Forscherin Angelika Molnár über die klassische russische Literatur des 19. Jahrhunderts. In dem Buch analysiert Molnár die Werke von Puschkin, Lermontow, Turgenew, Tolstoi und Tschechow im Kontext von Querverbindungen mit der Literatur des 20–21. Jahrhunderts (Ulizkaya, Akunin usw.). Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Prinzipien der Textgenerierung durch das Prisma der diskursiven Poetik. Das Buch enthält auch eine umfassende Darstellung von Geschichte der ungarischen Rezeption russischer Klassiker. Die Interpretationen der Schriften offenbaren ungewöhnliche Zusammenhänge zwischen den Werken und zeigen die Besonderheit der Poetik der Autoren auf neue Weise.

  • Fragen zu Übersetzungen aus dem Russischen ins Ungarische und aus dem Ungarischen ins Russische: Studia Litteraria 2020/1-2, LIX. évfolyam. Orosz irodalom fordításokban. Debrecen 2020, 146 p. HU ISSN 0562-2867
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    Diese Rezension ist eine informative Besprechung der Ausgabe 2020/1-2 der literatur- und kulturwissenschaftlichen Zeitschrift Studia Litteraria. Die Sammlung von wissenschaftlichen Artikeln ist eine ausgezeichnete Quelle, um einen vielfältigen und ausführlichen Blick auf die aktuellen Fragen der Übersetzung und auf die Gegenwartsliteratur zu werfen. Die AutorInnen der Artikel sind praktizierende ÜbersetzerInnen, d.h. die allgemeinen Leitlinien werden anhand ihrer eigenen, konkreten Arbeit und praktischen Erfahrung erläutert. Ziel der Rezension ist es, den Leser kurz in die Inhalte der Forschungsarbeiten einzuführen, die zur besseren Übersichtlichkeit in Kategorien gegliedert wurden.

  • Der Held der zeitgenössischen russischen Prosa: Anna Skotnicka, Szczelina. Bohater współczesnej prozy rosyjskiej i jego światy, Wydawnictwo Uniwersytetu Jagiellońskiego, Kraków 2020, 335 s. ISBN: 978-83-233-4771-2
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    Diese Schrift ist eine Rezension einer Monografie der polnischen Literaturwissenschaftlerin Anna Skotnicka mit dem Titel “Die Lücke. Der Held der zeitgenössischen russischen Prosa und seine Welten”. Die Autorin betrachtet Unvollständigkeit, Abwesenheit und Bruch als Eigenschaft des Heldentums in den Werken russischer Schriftsteller des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Die Quellen dieses Zustands sind nach Ansicht der Autorin im Prozess des Zerfalls des sozialen, psychologischen und mentalen Weltbildes in einer sich verändernden Realität zu sehen, insbesondere in den historischen Veränderungen: dem Zusammenbruch der Sowjetunion sowie den politischen, kulturellen und sozialen Transformationen. Die polnische Literaturwissenschaftlerin assoziiert mit diesen Phänomenen auch den Begriff des Chaos, der für die postmoderne Wahrnehmung der Welt als unzusammenhängend, unverständlich und dem Menschen fremd charakteristisch ist. Skotnicka untersucht diese Probleme in der Prosa von Michail Kurajew, Swetlana Alexijewitsch, Roman Sentschin, Ljudmila Petruschewskaja, Ljudmila Ulizkaja, Wladimir Makanin und Michail Schischkin. Die Autorin bezieht sich auf zeitgenössische Entwicklungen in den Geisteswissenschaften, insbesondere in der Philosophie. Das Werk ist innovativ und regt zum Nachdenken über den Zustand des modernen Menschen an.

  • Einführung in die Geschichte Russlands vom Mittelalter bis zur Gegenwart: Krausz Tamás – Radnóti Klára – Sashalmi Endre (ed.): Apologia Historiographiae. Az orosz történelem évszázadai. Budapest, Martin Opitz Kiadó, 2023. 557 pp. ISBN 978-615-6388-37-7
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    Die unten beschriebene Sammlung von Aufsätzen ist eine wissenschaftlich-informative Auswahl, die dem Geburtstag von Professor Gyula Szvák gewidmet ist. Sie veröffentlicht neue Forschungsergebnisse ungarischer Wissenschaftler zur historischen Vergangenheit der slawischen Völker Mittel- und Osteuropas und der Russen. Thematisch ist das Buch reich an kurzen Artikeln über die mittelalterliche Mongolenherrschaft, die politischen Ambitionen des russischen Reiches, die Geschichte der Sowjetunion und viele andere Themen. Der Wert der Sammlung liegt darin, dass die Herausgeber ermöglicht haben, Analysen von prominenten Vertretern der ungarischen Russistik mit dem Ziel der Vollständigkeit zu präsentieren.

  • Vom klassischen Roman zum Kriminalroman: Ein Wechsel des Genreparadigmas im Prozess der schöpferischen Rezeption
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    Der Artikel befasst sich mit den Fällen klassischer Texte, die ihren Gattungscharakter ändern. Die Texte verschieben sich aus dem Bereich der hohen Literatur in den Bereich der Massenliteratur, da die Fortsetzung der Handlung mit einer kriminellen Linie zur Grundtechnik wird. Das Material für die Analyse ist “Dieselbe Tatjana” von A. und S. Litwinow, sowie der Roman “Der Tod kommt nach Pemberley” von P. D. James. Ich behaupte, dass eines der bedeutendsten Genres in diesem Wechsel des Genreparadigmas die “Untersuchung des Opfers” ist, die es ermöglicht, erkennbare Bestandteile des klassischen Primärquellenmaterials zu bewahren.

  • Turgenew heute: Zum Problem der Rezeption
    17 p.
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    Der Artikel befasst sich mit der Frage, wie Turgenews Werk vom modernen Leser wahrgenommen wird.Es gibt bestimmte Ansichten im Zusammenhang mit der Komplexität des Verständnisses der Texte des Schriftstellers sowie mit Merkmalen seiner Poetik, die größtenteils auf Stereotypen zurückzuführen sind, die sich in der Wahrnehmungskultur entwickelt haben.Turgenews berühmte Texte „Väter und Söhne” oder „Das Adelsnest” können auf verschiedene Arten neu interpretiert werden.Im Roman „Väter und Söhne” wird die Idee der Versöhnung der Gegensätze betont, während „Das Adelsnest” als ein erfolgreiches soziales Projekt in der Literatur berücksichtigt werden kann.Der Artikel beleuchtet kurz die Hauptphasen des Prozesses, mit dem Turgenew die russische Kultur im Westen populär machte.

  • Das Generationennarrativ in den kritischen Schriften der neuen Realisten
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    Am Ende des 20. Jahrhunderts wurde die postmoderne Literatur mit dem Aufkommen des Neuen Realismus konfrontiert, dessen Vertreter sich in ihren Manifesten und kritischen Schriften als eine Generation mit denselben ästhetischen und ideologischen Prinzipien definierten. Der Sammelband „Neue russische Kritik”, herausgegeben von Roman Sentschin, ist ein eindrucksvoller Beleg für dieses gemeinsame Vorgehen. In meiner Studie untersuche ich, wie und welche Elemente dieses Generationenbewusstseins und der kulturellen Identität geschaffen werden, d. h. wie sich das Denken über Literatur verändert hat.

  • Iwan Gontscharows Roman „Eine alltägliche Geschichte“ und das Problem des „Petersburger Textes“
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    Der Artikel beleuchtet die Frage nach der Natur des „Petersburger Textes“ im Roman „Eine alltägliche Geschichte“, nach dessen Korrelation zum Gesamtkorpus des „Petersburger Textes“ der russischen Literatur, und nach seiner individuellen Bedeutung in Gontscharows Prosa. Wir untersuchen die verschiedenen Ebenen des „Petersburger Textes“, die sich auf den Ausdruck der Kategorie des „inneren Zustands“ des Helden sowie auf Kultur und Natur beziehen. Als Schlussfolgerung lässt sich sagen, dass Gontscharows Roman nicht in den Mainstream des „Petersburger Textes“ der russischen Literatur passt, jedoch dessen Grundprinzipien entspricht und durch Gontscharows Ironie und Symbolik ernsthaftes Potenzial für die semantische Erweiterung des einzelnen lokalen Petersburger Vokabulars hat.

  • Zwischen Mysterium und Enigma: Von der narrativen Strategie zum literarischen Genre
    9 p.
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    Der Artikel unterscheidet zwischen dem Mysteriösen und dem Rätselhaften als grundverschiedene Erzähl- und Genre-Strategien.Das erste ist typisch für  die sogenannten mythischen oder mythologischen Erzählungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass durch die Handlung vermitteltes Geheimnis dem rationalen Verstand nicht zugänglich ist.Die zweite repräsentiert eine breite Palette der Kriminalliteratur, in der die Handlung von dem Rätsel abhängt, dessen Lösung vorher gegeben wird.Die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten von Romanen manifestieren sich auf allen wichtigen Ebenen der Poetik, insbesondere in den spezifischen Merkmalen subjektorientierter Kompositionen.In unserer Studie zeigen wir jedoch, dass sich die allgemeine Strategie des Mysteriösen bei den verschiedenen Gattungen von Kriminalromanen auf unterschiedliche Weise manifestiert, wie zum Beispiel im klassischen Kriminalroman, bei Polizeikrimis, bei „abenteuerlichen Ermittlungen“ oder bei „opferorientierten" Kriminalerzählungen.Wir können daher den Schluss ziehen, dass Mysterium und Rätsel konstruktive Strategien des Genres sowie die Narration erneut aufbauen können.

  • Eigentümlichkeiten des historiosophischen Gehalts der Oden von M.W. Lomonossow Zum neuen Jahr 1762 und 1764
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    Unter den sich in der 18. Jahrhundert gebildeten Genrekonzepten der Liebe (erotisch-politischer Mythos über die Liebe der Monarchen in einer epithalamischen Ode; Triumph des Fleisches und der Physiologie in der priapischen Ode; Hedonismus in einer anakreontischen Ode), nimmt das Konzept einer historiosophischen Ode einen besonderen Platz ein. In einem der Werke dieses Genres – „Das Königreich der universellen Liebe“ von S. S. Bobrow – wurde versucht, Eros und Geschichte zu verbinden. Die Vorstellungen von Bobrow, einem Freimaurer-Dichter, über den Ursprung der Liebe gingen auf Mythen unterschiedlicher Genese zurück. Eine andere Idee von Bobrow war, dass Liebe Licht und Harmonie in die leblose Natur bringt und die lebendige Natur dem Gesetz der Liebe – dem Gesetz der Fortsetzung des Lebens – voll und ganz untergeordnet ist. Insgesamt erscheint Liebe in Bobrows historiosophischer Ode als harmonisierende kosmische Kraft.

  • Über die Rezeption des Poems “Die Zwölf“ von Aleksandr Blok in der deutschen Kritik und Literaturwissenschaft der letzten 50 Jahre
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    Im Beitrag wird eine Übersicht über die deutsche Rezeption des Poems “Die Zwölf“ von Aleksandr Blok gegeben aufgrund ausgewählter kritischer und literaturwissenschaftlicher Werke, die von Slawisten, Lyrikern und Übersetzern in den letzten 50 Jahren veröffentlicht wurden. Analysen und Interpretationen des Poems werden ausführlich erörtert, aber auch andere Werke und Aussagen Bloks aus der Periode nach der Oktoberrevolution von 1917, die alsKontext wichtig sind, werden herangezogen.

  • Folklore und Literatur: Noch einmal über die Forschungsmethodik
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    Bei Anwendung von in der Folklore gebrauchten Analysemethoden werden in literarischen Werken Erzählmodelle und Charaktertypen offenbart, die sich in Mythen, Märchen und Riten geformt haben. Verschiedene literarische Gestalten passen zu demselben archetypischen Paradigma und zeigen dieselben unveränderten Funktionen, Eigenschaften und Attribute. In diesem Sinne wird es möglich, gemeinsame traditionelle Elemente der Struktur und Poetik literarischer Werke zu erforschen, und einzelne literarische Texte im Hinblick auf die Wechselwirkung zwischen „fertigen“ und individuellen Bedeutungen und strukturellen Regeln zu interpretieren.

  • “Ungarisches Sujet” bei Tschechow (Die Kurzgeschichte “Ein unnötiger Sieg”)
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    Der Beitrag befasst sich mit der Kurzgeschichte „Ein unnötiger Sieg“ als einem der bemerkenswertesten Werke aus Tschechows Frühwerk. Das ungarische Thema der Geschichte, inspiriert von den in Russland übersetzten Romanen von Mór Jókai, sowie die Handlung, die auf die Tradition des europäischen Karriereromans zurückgeht, richten sich an den Massenleser. Für diesen Leser spielt das junge Talent mit den „exotischen Elementen“ der Erzählung und zeigt die Grenze zwischen Hoch- und Unterhaltungsliteratur auf. Die Erfahrung dieses Scherzes, zusammen mit anderen Studien jener Jahre, öffnen dem jungen Schriftsteller die Augen auf literarische Beschäftigungen als ein aufregendes Spiel, bei dem die Haupterwartung darin besteht, wahrheitsgemäß und anmutig zu sein. Dies sind nach Tschechow die gleichen Ziele, die die Literatur im Allgemeinen verfolgt, unabhängig von ihrem Zuständigkeitsbereich und dem Umfang des Publikums.

  • Die ungarische Dostojewski-Rezeption vor den 1920er Jahren im Kontext der europäischen und ungarischen Moderne
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    Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage der Dostojewski-Rezeption in Ungarn in den letzten Jahrzehnten des 19. und in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Der Autor untersucht das wachsende Interesse an Dostojewski im Kontext der neuen Tendenzen in Kunst und Literatur und gibt einen detaillierten Überblick über die charakteristischsten Reaktionen (z.B. Rezensionen, Studien, Einführungen zu den Büchern) auf die neuen Übersetzungen und Ausgaben von Dostojewskis Werken. Zu den wichtigsten Fragen gehören die Stereotype über die russische Kultur und die Menschen, die in den vergangenen Jahrhunderten in Ungarn lebten, die verschiedenen Interpretationen von Schuld und Sühne und einige vergleichende Aspekte in den Analysen dieses Romans.

  • „Doktor Schiwago“ und Leonid Pasternak
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    Der Artikel analysiert die Wertänderungen in der Kunst und Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die schöpferischen Strategien von zwei nahestehenden Personen – dem Dichter Boris Pasternak und seinem Vater, dem Maler Leonid Pasternak. Vertreter der Akademischen Kunst, Leonid Pasternak erneuerte die Tradition des Realismus, als er bei der Arbeit an den Illustrationen für den Roman „Auferstehung“ in persönlichen Kontakt mit Lew Tolstoi kam. Auf dem Weg von der Peredwischniki-Bewegung zum Impressionismus nahm er die neuesten Trends nicht auf, im Gegensatz zu seinem Sohn, der sich schon länger für Futurismus und Modernismus begeisterte. Der ästhetische Konflikt ist mit den Jahren (und der Entfernung – der Vater emigrierte in den frühen 1920er Jahren) verblasst, im Roman „Doktor Schiwago“ kehrte Boris Pasternak zur Poetik der klassischen russischen Prosa zurück. Dennoch wären die christlichen Werte, auf denen die semantische Basis des Romans beruht, dem Vater, der kurz vor Beginn der Arbeit am Roman verstarb, fremd geblieben. Die Zusammenfassung war der Roman selbst, in dem Einwirkung und Polemik zwischen Sohn und Vater, Dichter und Maler hinter dem Text versteckt sind.

  • Aglaja kehrt heim Тайна «Апокрифа Аглаи». Под ред. Елены Козьминой. ИНТМЕДИА, Екатеринбург 2020, 231 с. ISBN 978-5-6040560-8-0
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    Diese Auswahl von Studien ist ein einzigartiges Beispiel für eine kollektive Monographie, die von russischen, polnischen und ungarischen Wissenschaftlern über ein zeitgenössisches polnisches literarisches Werk geschrieben wurde. Der Roman von Jerzy Sosnowski mit dem Titel „Aglajas Apokryphen” ist aufgrund seiner komplizierten Erzählstruktur, seiner mehrstufigen Komposition und seiner Genrekomplexität ein ideales Analyseobjekt. Die Autoren der Studien beschreiben die Verbindungen zwischen den Geschichten erzählern und dem Autor, definierenden Kontext des Romans sowohl in der Hoch- als auch in der Massenkultur. Einige von ihnen repräsentieren die besten Traditionen der russischen Prosapoetik. Jerzy Sosnowski begann seine Karriere als Literaturkritiker und Literaturhistoriker, er war eine influssreicher Interpret und Förderer der neuenTendenzen in der polnischen Literaturder Achtzigerjahre. Als er Prosaschriftsteller wurde, folgte er dem neuen ästhetischen Trend der polnischen Postmoderne. Jerzy Sosnowski als Autor eines Romans über einen erotischen Cyborg, seinen Bewunderer und Operator, war der Vorläufer des Posthumanismus.

  • Verstecken oder enthüllen? Ukrainische Künstler und die Lagerwunden in den Beziehungen zu Russland
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    Der Artikel ist eine interdisziplinäre Analyse der kulturellen Zeugnisse der Lagerwunden in den ukrainisch-russischen Beziehungen. Die im Rahmen der Geistes- und Sozialwissenschaften untersuchte Gulag-Literatur wird im Artikel durch das Prisma des Erbes des totalitären Systems und der kreativen Wahrnehmung der physischen und psychischen, aber auch kulturellen Wunden wahrgenommen. Ziel des Artikels ist es, die Werke ukrainischer Künstler der letzten Jahrzehnte zu analysieren, die unter dem Einfluss der Gefangenschaft entstanden sind. Ihre literarischen und filmischen Werke zeichnen ein Bild von den Wunden, die ihnen in den Lagern bei der Verfolgung der imperialen Ziele zugefügt wurden. Der Vergleich ihrer unterschiedlichen künstlerischen Antworten auf das Leiden hilft, die Kraft zu verdeutlichen, mit der sich die ungeheilten, vergessenen, zum Schweigen gebrachten und nun plötzlich aktualisierten Wunden der Lagervergangenheit in der heutigen ukrainischen Haltung gegenüber den Russen widerspiegeln.