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  • Die Funktion der „Autorenmaske“ im Roman „Das Herz des Patrioten oder Diverse Sendschreiben an Ferfitschkin“ von Jewgeni Popow
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    Das Spiel mit der Figur des Autors ist keine Erfindung der Postmoderne. Als frühere Beispiele können wir Kierkegaards Traktat „Entweder – Oder“, „Die Geschichten des verstorbenen Iwan Petrowitsch Belkin“, oder „Den feurigen Engel“ von Waleri Brjussow anführen. Gleichzeitig zeugt das Vorwort zu Popows Roman davon, dass dieses Spiel eine neue Ebene in der Postmoderne erreicht hat. Der Autor, der in der Moderne verschwindet, nachdem er auf die traditionellen Autorenpflichten verzichtet hat, kehrt in der Postmoderne zurück, um seine alte Position wieder einzunehmen. Aber er tut das nicht mehr ernsthaft, sondern versteckt sich hinter der Maske des Autors – bemerkt Malmgren, der den Begriff der „Autorenmaske“ in den wissenschaftlichen Diskurs einführte. In unserer Analyse stellen wir fest, dass die Funktion der Autorenmaske in Popows Roman darin besteht, traditionelle Vorstellungen von Autorschaft zu parodieren. Mittels der Figur des Jewgeni Anatoljewitsch verlacht der Roman einerseits den biografischen Ansatz der Literaturkritik (wonach der reale Autor eine entscheidende Rolle für das Verständnis des Textes spielt), andererseits das von Winogradow eingeführte Konzept des Autorbildes und seine späteren Varianten (demnach kann der Sinn eines literarischen Werkes nicht verstanden werden, ohne den abstrakten Autor zu offenbaren). Dadurch betont Popow, dass ein literarisches Werk nicht als Quelle unzweifelhafter Wahrheit behandelt werden kann.

  • Aglaja kehrt heim Тайна «Апокрифа Аглаи». Под ред. Елены Козьминой. ИНТМЕДИА, Екатеринбург 2020, 231 с. ISBN 978-5-6040560-8-0
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    Diese Auswahl von Studien ist ein einzigartiges Beispiel für eine kollektive Monographie, die von russischen, polnischen und ungarischen Wissenschaftlern über ein zeitgenössisches polnisches literarisches Werk geschrieben wurde. Der Roman von Jerzy Sosnowski mit dem Titel „Aglajas Apokryphen” ist aufgrund seiner komplizierten Erzählstruktur, seiner mehrstufigen Komposition und seiner Genrekomplexität ein ideales Analyseobjekt. Die Autoren der Studien beschreiben die Verbindungen zwischen den Geschichten erzählern und dem Autor, definierenden Kontext des Romans sowohl in der Hoch- als auch in der Massenkultur. Einige von ihnen repräsentieren die besten Traditionen der russischen Prosapoetik. Jerzy Sosnowski begann seine Karriere als Literaturkritiker und Literaturhistoriker, er war eine influssreicher Interpret und Förderer der neuenTendenzen in der polnischen Literaturder Achtzigerjahre. Als er Prosaschriftsteller wurde, folgte er dem neuen ästhetischen Trend der polnischen Postmoderne. Jerzy Sosnowski als Autor eines Romans über einen erotischen Cyborg, seinen Bewunderer und Operator, war der Vorläufer des Posthumanismus.